Bottrop. Ab Juli werden keine Girokarten mit Maestro-Funktion mehr ausgestellt. Die Leiterin der Verbraucherzentrale Bottrop erklärt, was nun zu tun ist.
Ab dem 1. Juli 2023 stellen viele Banken und Sparkassen keine Girokarten mit Maestro-Funktion mehr aus. Diese Funktion ermöglichte es dreißig Jahre lang, im Ausland nicht nur mit Kreditkarte, sondern auch mit Girokarte zu bezahlen und Geld abzuheben. Ob das nun weiterhin geht und welche Alternativen sinnvoll sind, erklärt Claudia Berger, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Bottrop.
Wie lange gelten Maestro-Karten noch und wer ist betroffen? Nur Girokarten, die das rot-blaue Maestro-Logo tragen, sind von den Änderungen betroffen. Ab 1. Juli 2023 werden vielfach keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion vergeben, vor allem bei den Sparkassen. Bestehende Karten dürfen aber bis zum Ablauf des jeweiligen Gültigkeitsdatums noch genutzt werden.
Was müssen Karteninhaber jetzt tun? Betroffene Karteninhaber und -inhaberinnen können ihre Girokarte mit Maestro-Funktion bis zum Ende der Kartenlaufzeit nutzen. Claudia Berger rät aber, sich über Alternativen zu informieren, sobald sich eine Umstellung abzeichnet. Girokarten ohne Maestro-Funktion bleiben in Deutschland weiterhin voll einsatzfähig.
Welche Alternativen gibt es? Die häufigsten Alternativen sind V-Pay als Debitzahlsystem des Kreditkartenanbieters Visa (vor allem für den EU-Raum) sowie Debitkarten von Visa oder Mastercard. Claudia Berger: „Viele Menschen nutzen zwei Karten: Eine Girokarte für Zahlungen in Deutschland und eine Visa/Mastercard Debit/-oder Kreditkarte für Zahlungen außerhalb der EU und für Online-Geschäfte.“ Möglich ist auch eine Kombi-Karte, also eine Girokarte mit integrierter Debitkarte von Visa/Mastercard.
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Muss man neue Karten akzeptieren? Wenn eine Bank oder Sparkasse neue Karten anbietet, können Kunden und Kundinnen den Änderungen und den neuen Nutzungsbedingungen zustimmen. Sie müssen es aber nicht. Wer lieber eine Alternative nutzen möchte, muss dann aber gegebenenfalls die Bank wechseln. Es ist auf jeden Fall ratsam, vor der Zustimmung ins Kleingedruckte zu schauen, um mögliche Mehrkosten im Blick zu haben, unterstreicht die Verbraucherschützerin.
Wie unterscheiden sich Debit- und Kreditkarte? Eine Debitkarte funktioniert wie eine Girokarte, denn bei einer Zahlung wird das zugeordnete Konto sofort belastet (englisch „debit“ bedeutet Soll oder Belastung). Im Gegensatz zu einer Kreditkarte aber gibt es bei Debitkarten keinen Verfügungsrahmen. Deshalb kann sie auch meist nicht für Hotel- oder Mietwagenbuchungen hinterlegt werden, wie das mit Kreditkarten möglich ist. Dafür aber ist die Debitkarte bei vielen Banken kostenlos. Eine Kreditkarte kostet dagegen in vielen Fällen 60 Euro pro Jahr oder mehr.