Bottrop. Eine Bottroper Reinigungsfirma provoziert mit einer Werbung. Die ist klar sexistisch, der fast nackte Frauenkörper ist nur plumper Blickfang.
Gegen Sexismus in der Werbung gibt es klare Regeln des Werberates. Eine von ihnen lautet, dass Personen nicht auf ihre Sexualität reduziert werden dürfen, eine andere, dass mit übertrieben herausgestellter Nacktheit keine Herabwürdigung des Geschlechts vermittelt werden darf. Beides ist geschehen bei der Werbung der Gebäudereinigung Siebe, auf der eine Frau von hinten in knappem Spitzenhöschen mit Putzeimer in der Hand zu sehen ist, betitelt mit den Worten „Wir putzen jede Ritze“.
Manche mögen das lustig finden, mögen amüsiert sein vom Wortspiel. Die Assoziationen, die das Bild in Kombination mit dem Spruch auslöst, sind aber klar sexuell. Man könnte sich diese fast nackte Frau putzend vorstellen, degradiert zum Sex-Objekt, womöglich auf den Knien, weil sie ja besonders gründlich bis in die Ritzen arbeitet.
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Sexistische Werbung aus Bottrop: Betrachter kennt den Kontext nicht
Der Frauenkörper wird hier als klarer Blickfang genutzt. Ähnliche Werbemotive hat der deutsche Werberat in den vergangenen Jahren gerügt und mit Strafen bedacht. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass auf dem Bild die Geschäftsführerin selbst zu sehen, es sogar ihr Vorschlag gewesen sein soll. Das mag die Idee zwar erklären – diesen Kontext kennt der normale Betrachter aber nicht.
Zugeben, das Unternehmen zeigt mit seiner Folgemitteilung, auf der putzende Männer in Kleidern zu sehen sind, wenigstens eine gewisse Selbstironie. Besser macht das die Veröffentlichung der Po-Ritzen-Werbung aber nicht, diese bleibt schlicht geschmacklos. Da kann ein Familienunternehmen mit hohen Qualitätsansprüchen, das sich für faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung einsetzt, sicherlich mit anderen Argumenten punkten.