Bottrop. Die Erstklässler in Bottrop pflanzen wie in jedem Jahr wieder eigene Bäume. Zum 25. Mal findet das einmalige Projekt „Jahrgangswald“ jetzt statt.

Am Waldpädagogischen Zentrum hat zum 25. Mal die jährliche Einpflanzaktion mit allen Bottroper Grund- und Förderschulen stattgefunden. 1300 Erstklässler haben mithilfe der vielen ehrenamtlichen Helfer und Lehrer in zwei Wochen insgesamt 2600 neue Bäumchen angepflanzt.

Das Projekt begleitet die Schüler während ihrer gesamten Grundschulzeit

Peter Pawliczek, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, erklärt, dass die Schüler den Zyklus der gepflanzten Bäume in den nächsten Jahren „miterleben und verfolgen“ werden. In der ersten Klasse pflanzen die Schüler ihre Bäume, in der zweiten und dritten Klasse können sie beobachten, wie sie sich bisher entwickelt haben und in der vierten Klasse findet dann die große Auspflanz-Aktion statt.

Bürgermeister Klaus Strehl findet, dass das Projekt einen „besonderen erzieherischen und naturschützenden Wert hat“. Er freue sich „zu sehen, welche Begeisterung dabei in den Kindern geweckt wird“.

„Mehr Wert als jedes Erklärbuch oder Arbeitsblatt“

In den 14 Tagen lernen die Kinder viel über die Aufgaben, den Wert und die Lebewesen in den Bäumen. Gespannt hören sie ihren Lehrern zu und können es kaum abwarten mit der Arbeit zu beginnen. Sigrid Lange, Ratsfrau der Grünen und Anwohnerin erzählt, dass sie viele Jugendliche kennt, „die heute noch ihre Bäume besuchen“.

Auch Schulrätin Heike Sulimma ist begeistert von dem Projekt, da die Kinder durch die praktische Arbeit einen besseren Bezug zur Natur bekommen, als wenn sie „nur im Sachunterricht etwas darüber lernen“.

Die Kinder der 1a der Ludgerusschule präsentieren stolz ihre Bäumchen

Nachdem die Kinder von den Helfern noch einiges über die Eichen, Buchen, Kirsch- und Haselbäume erzählt bekommen haben, versammeln sie sich um einen langen Tisch und beginnen, jeweils zwei kleine Töpfe zu bepflanzen. Alle befolgen dabei mehr oder weniger aufmerksam die Anweisungen der Helfer und machen sich anschließend eifrig ans Werk.

Frederik und Felix sind begeistert von ihren „schön matschigen Händen“ und strecken sie stolz Richtung Kamera. Frederik der erzählt, dass er „Pflanzen liebt“ ist etwas enttäuscht, dass nach zwei Töpfen schon Schluss ist.

Die Veranstalter, Helfer, der ehemalige Schulrat Norbert Micken, der die Aktion mit ins Leben gerufen hat, und Schulrätin Sulimma stehen dabei. Die Stimmung ist gut und die Kinder wuseln mit ihren fertigen Töpfen durcheinander.

Die Kinder tragen stolz ihre kleinen Bäumchen zum Einpflanzen.
Die Kinder tragen stolz ihre kleinen Bäumchen zum Einpflanzen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Seit Aktionsbeginn wurden über 200.000 Bäume eingesetzt

Bürgermeister Strehl ist sich sicher, dass das Projekt bei den Kindern „einen bleibenden Eindruck hinterlässt“ und lobt die Vorsitzenden Peter Pawliczek und Klaus Michels sowie alle Beteiligten, die seit 1995 Naturerziehungsarbeit leisten. Seit den ersten Ein- und Auspflanzaktionen vor 25 Jahren wurden über 200.000 Bäume gepflanzt.

Eine langjährige Helferin bemerkt seitdem, dass „die Kinder heute viel umweltbewusster sind und von sich aus erzählen, dass sie die Klima-Lage bedauern“. Klaus Strehl hofft, „dass die Kinder das Gelernte nach dem Projekt für ihr Leben beherzigen“ und findet: „Nur durch gemeinsames Arbeiten sind die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen.“