Bottrop. Nach Beschwerden von Gästen über Magen-Darm-Probleme bleibt Mylos in Bottrop noch geschlossen. Das Lokal muss nun Hygiene-Auflagen erfüllen.
Die Untersuchungen in dem Bottroper Restaurant, in dem es seit dem Karnevalswochenende zahlreiche Infektionsfälle gegeben hat, gehen weiter. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, haben sich seither insgesamt 208 Personen mit Beschwerden beim Gesundheitsamt gemeldet, davon 122 mit gastrointestinalen Symptomen (Magen-Darm-Beschwerden), davon seien 113 am Karnevalswochenende zu Gast im Restaurant Mylos gewesen.
Bei sechs dieser Personen aus Bottrop und einem Gast aus Recklinghausen konnte als Erreger das Norovirus festgestellt werden, für alle anderen Erkrankten liege kein Erreger-Nachweis vor. Weitere sieben Personen hätten über einen späteren Restaurantbesuch (Aschermittwoch, 22. Februar) berichtet. Zwei Personen seien am Samstag, 25. Februar, dort zu Gast gewesen.
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Bottroper Lebensmittelsicherheit: Desinfektionsmittel nicht wirksam
Damit sind offensichtlich auch nach dem Besuch der Lebensmittelkontrolle und der Vernichtung sämtlicher verdächtiger Lebensmittel sowie der Desinfektion der Gaststätte durch den – zwischenzeitlich ebenfalls erkrankten – Besitzer erneut Infektionen aufgetreten.
Nachdem die Lebensmittelaufsicht zunächst Keime in Speisen und Vorräten ausschließen konnte, wie die WAZ bereits berichtete, hat das Amt nun erneut Proben genommen, um im Labor eine Untersuchung auf Viren vorzunehmen. Umgebungsuntersuchungen fanden ebenfalls statt, Ergebnisse werden bis zum Ende der Woche erwartet. Außerdem habe die Lebensmittelsicherheit am Montag festgestellt, dass die verwendeten Desinfektionsmittel nur teilweise gegen Noroviren wirksam waren und nicht korrekt nach Herstellerangaben verwendet worden seien.
Auflagen des Bottroper Gesundheitsamtes
Nun gibt es neue Auflagen des Gesundheitsamtes: Eine professionelle Reinigung und Desinfektion des gesamten Restaurants unter Hinzuziehung von fachlicher Hygieneexpertise. Dazu verpflichtende Stuhluntersuchungen aller Mitarbeiter, die nur bei unauffälligem Befund erneut im Restaurant arbeiten dürfen, sowie die Vorlage der Erst – und Folgebelehrungsnachweise des Personals. Das Gesundheitsamt empfiehlt dringend die Hinzuziehung eines Betriebsarztes.
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Der kooperativ auftretende Besitzer hat das Lokal seit Anfang dieser Woche geschlossen. Eine Wiedereröffnung sei aber auf jeden Fall an die Erfüllung der Auflagen von Gesundheitsamt und Lebensmittelaufsicht gebunden und terminlich davon abhängig, so eine Sprecherin der Stadt.