Bottrop-Kirchhellen. Eine schwere Krankheit hält ihn nicht ab: Oppa Kurt hat sein nächstes Buch geschrieben. Kämpferisch wie er ist, hat der Bottroper noch viel vor.
„Oppa Kurt“ Guske hat es schon wieder getan. Wie mittlerweile schon traditionell hat der 78-jährige Bottroper zu Weihnachten ein Kinderbuch auf den Markt gebracht. Und ebenfalls traditionell geht pro verkauftem Exemplar von „Wie der Weihnachtsstern seinen Schweif bekam“ ein Euro an die Aktion Lichtblicke e.V. „Ich hatte schon immer ein großes Herz für Kinder“, sagt er.
Bottrop: Enkelin von Oppa Kurt brachte ihn einst zum Schreiben
Stolz erzählt Guske von seiner großen Familie. Mit seiner Frau hat er vier Kinder und ist mittlerweile auch schon mehrfacher Opa. Seine Enkelin Luise hatte ihn als Siebenjährige einst zum Schreiben gebracht. „Du kannst so viele Gedichte. Schreib die doch mal auf“, hatte sie damals gesagt.
Die Idee war geboren und auch wenn sich Oppa Kurt nicht sofort ans Werk machte, erschien im Jahr 2014 seine Erstveröffentlichung „Pottpoesie und mehr“. Guske, der ein großer Fan von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe ist, hat einen besonderen Sinn für Sprache und kleine Dinge des Alltags, die er in Gedichten zusammenfasst.
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Er erzählt eine Anekdote vom Rewe-Parkplatz, als ihn ein vorbeifliegender Spatz zu einem Gedicht über Fremdgehen inspiriert hat. Wie sprachbegeistert ihr Opa ist, merkt auch Luise noch regelmäßig. „Mittlerweile ist sie erfolgreiche Studentin und meine Lektorin.“ So schließt sich ein Kreis.
Guske denkt trotz schwerer Krankheit nicht ans Aufhören
Egal, was ihm im Alltag passiert, Guske dichtet und schreibt sich so seine Gedanken von der Seele. Vor wenigen Wochen wurde bei ihm eine schwere Krankheit diagnostiziert. Ein Schlag für „Oppa Kurt“, doch er bleibt kämpferisch. Den Mittelfinger wolle er ihr zeigen, sagt er schmunzelnd und fasst so doch gut zusammen, wie er mit der Situation umgeht. Denn er macht weiter – und verfasst Gedichte. Stolz legt er zwei auf seinen Wohnzimmertisch. Oppa Kurt schreibt von Willensstärke und Mut. Eigenschaften, die er auch im Gespräch immer wieder vermittelt.
Denn auch wenn seine traditionelle Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr ausfallen muss, ist Guske entschlossen, diese 2023 wieder aufzulegen. Seit Jahren schreibt er immer eine Geschichte, die dann, auf DIN-A4-Karton, in Bottroper Geschäften ausliegt. Gegen eine Spende für Lichtblicke e.V. dürfen die Werke mitgenommen werden. „Ich möchte den Kindern einfach etwas zurückgeben“, erklärt der 78-Jährige sein Engagement.
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Auch mit seinem neusten Buch will er der jüngsten Generation gleichzeitig zwei Geschichten schenken und Hilfe zukommen lassen. Die Aktion Lichtblicke e.V. hilft Kindern aus NRW, die sich in Not befinden. Guskes Buch gibt es in der Bücherei oder direkt bei ihm. „Wer bei mir bestellt, bekommt immer noch eine persönliche Widmung dazu“, sagt er schmunzelnd. Der Preis liegt bei zehn Euro.
Bottrop: Oppa Kurts Biografie soll 2023 erscheinen
Und was hat Oppa Kurt sonst noch so vor? Wer ihn kennt, weiß: natürlich einiges. „Meine Biografie ist zu rund einem Drittel fertig und soll im kommenden Jahr erscheinen.“ Bei seinem bunten Leben, in dem Guske allein fünf Berufe erlernt hat, braucht das eben seine Zeit. „Außerdem arbeite ich noch an einem Abenteuerroman.“ Es wird also nicht das letzte Mal sein, dass wir von Oppa Kurt gehört haben.
Kurt Guske: „Wie der Weihnachtsstern seinen Schweif bekam“. Gill Verlag. ISBN: 978-3-926800-40-4