Bottrop. Online war gestern: Das 35. Festival Orgel Plus findet ab dem 1. Januar komplett live statt. Mit neun Konzerten, Gottesdiensten und Exkursion.
Zum 35. Mal heißt es im Januar wieder Orgel Plus. Auch bei diesem Festival gibt es immer noch Coronaauswirkungen, allerdings nur insofern, als Festivalleiter Gerd-Heinz Stevens drei Nachholprogramme in den aktuellen Konzertzyklus eingebaut hat.
Gleich beim Eröffnungsgottesdienst ist es so weit: Stevens’ eigener Chor von St. Dionysius aus Walsum singt am 1. Januar in Herz-Jesu die schon für die letzte Festivalausgabe vorgesehene Messe F-Dur des Elsässers Jacques-Louis Battmann. Ein Werk, das Stevens selbst bei einem Konzert auf der Nordseeinsel Ameland gehört hat. „Das wär doch was für meinen Chor, die Musik ist ungewöhnlich, das Agnus Dei klingt sogar ein bisschen wie Opernmusik, für das 19. Jahrhundert gar nicht ungewöhnlich“, weiß der Musiker.
Persönlich freut Stevens sich vor allem auf den Nachmittag des 1. Januar. Dann sind wieder einmal die Essener Domsingknaben in großer Formation vertreten. Beim Neujahrskonzert in St. Cyriakus steht weihnachtliche Chormusik aus mehreren Jahrhunderten auf dem Programm. Gleichfalls aus Essen kommt Domorganist Sebastian Küchler-Blessing mit, immer für Überraschungen gut und darüber hinaus auch für fantasievolle wie virtuose Improvisationen bekannt.
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Ebenfalls nachgeholt wird nun das Konzert der beiden Preisträgerinnen des renommierten Nürnberger Orgelwettbewerbs. Lisa Hummel und Lubov Nosova spielen auf der Rensch-Orgel mit ihren orchestralen Möglichkeiten Ravels „Bolero“ zu vier Händen und Füßen und mehr. Aber auch das Abschlusskonzert am 8. Januar nachmittags in der Kulturkirche hätte schon beim letzten Mal erklingen sollen. So erfreuen nun das Salonorchester von Orgel Plus unter Leitung des Geigers Markus Menke mit Jürgen Kuhns an Klavier und Orgel sowie Ludger Morck an Orgel und Harmonium das Publikum mit Walzerklängen in ungewöhnlicher Besetzung.
Dafür steht Orgel Plus in Bottrop: Bekannte Solisten - ungewöhnliche Besetzungen
Neben einem Wiederhören u.a. mit Elmar Lehnen, Basilikaorganist in Kevelaer, oder den virtuosen Brüdern Pascal und Markus Kaufmann, warten Jazz oder auch die ungewöhnliche Kombi Taragot plus Orgel mit dem Schweizer Solisten Samuel Freiburghaus auf die Gäste.
Und es gibt sie wieder - die beliebte Exkursion für die Fans interessanter Orgeln und historischer Städte. Am 7. Januar geht es in die alte Kaiserstadt Aachen. Dort steht neben der Möglichkeit einer Domführung vor allem die ungewöhnliche „Bilderorgel“ in der benachbarten Kirche St. Foillan auf dem Programm. Weiter geht es dann in das historische Klosterstädtchen Kornelimünster. An die ehemals mächtige unabhängige Reichsabtei erinnert heute noch eine beeindruckende Klosteranlage (umgeben von zahlreichen Gasthäusern), die nach den Schäden durch das Hochwasser im vergangenen Jahr auch wieder komplett zugänglich ist.
35. Festival Orgel Plus: 1. bis 8. Januar 2023. Der Vorverkauf an der Theaterkasse im Kulturzentrum hat begonnen. 02041/70 33 08. Alles Infos auf: orgelplus.de.