Bottrop. Leichte Preisanstiege lassen sich bei der Herbstkirmes nicht vermeiden. Einige verzichten aber darauf. Das müssen Kirmes-Besucher bezahlen.
In vielen Bereichen gehen die Preise gerade durch die Decke. Die Schausteller und Beschicker bei der Bottroper Herbstkirmes bleiben im Vergleich eher moderat, vor allem im Nahrungs- und Genussmittelbereich. Andere, wie beispielsweise Betreiberinnen und Betreiber von Kinderkarussells verzichten ganz darauf. Zu denen gehören Ilona und Klaus Issel mit ihrem Karussell auf dem Berliner Platz. Einfache Fahrt: 2,50 Euro. Dreimal im Feuerwehrauto: 5 Euro. Mit den Preisen waren Issels bereits auf dem Weihnachtsmark oder beim Stadtfest vertreten. „Und auch jetzt wollen wir an unsere Stammkunden mit kleinen Kindern denken und haben auch nichts dagegen, wenn die noch mit Fahrchips von vor zwei Jahren kommen“, sagt Ilona Issel. Beide erinnern sich noch an den alten Berliner Platz. Lange bevor der ZOB da war haben sie dort schon Fahrgeschäfte betrieben. Am Pferdemarkt kostet die Fahrt auf den Kinderkarussells drei Euro. Für die größeren Fahrgeschäfte Heartbreaker und Double Jump werden vier Euro fällig, wobei es überall beim Kauf mehrerer Fahrchips Rabatt gibt.
Überhaupt sind viele Geschäftsleute der hiesigen Kirmes seit mehreren Generationen treu. Kimberly Fackler vertritt ihre Mutter im nostalgisch anmutenden Süßigkeitenwagen auf der Osterfelder Straße. Die Essener Familie betreibt ihr Geschäft in der sechsten Generation, davon auch unzählige Jahre in Bottrop. Das berühmte Kirmesherz aus Lebkuchen kostet im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten 12 statt 11 Euro. „Auch beim Popcorn haben wir jeweils 50 Cent aufschlagen müssen, 2,50 statt 3 Euro für die kleinste Portion, 6 statt 5,50 Euro für die große. Alles, wozu Öl gebraucht wird, kostet mehr. Den vollen Preisanstieg können und wollen sie aber nicht weitergeben. Aber es gibt auch ein Angebot. „Sonnenschaden“ heißt das. 100 Gramm für 1 Euro. Das sind vor allem Schokoprodukte, die kürzlich Sonne abgekommen haben und nicht mehr toll aussehen aber noch genauso schmecken“, sagt Kimberly.
Öl ist auch das große Thema bei Carol Lauenburger und seiner Frau Tanja Leidgen vom „Altstadt Grill“. „Vor zwei Jahren kosteten zehn Liter Sonnenblumenöl knapp 10, zwischenzeitlich bis zu 49 Euro, jetzt hat es sich auf 25 Euro eingependelt“, so Lauenburger, dessen Stand nun den traditionellen Platz von Christa Pawlenkas Grill einnimmt. Fazit: Der Klassiker Currywurst plus Pommes ist nun für 6,50 statt früher für 6 Euro zu haben. In Bochum wurde die gleiche Kombination schon für 7,50 Euro gesichtet. Da möchte man an die teure Rheinschiene gar nicht denken. 50 Cent Aufschlag scheint hier vor Ort die Regel.
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Auch bei der „Westfalenschänke“ von Familie Arens freuen sich alle auf die erste Kirmes seit Jahren. Auch dort heißt es: 50 Cent mehr für einen Viertelliter Köpi oder Frankenheimer. „Mehr wäre nötig, wenn sie die Preisentwicklung mitbekommen haben, gerade wird sogar die Kohlensäure knapp“, sagt Angela Arens. Aber das will die Familie, die schon in der dritten Generation auf der Kirmes präsent ist, auch mit Blick auf die Kunden nicht ausreizen. „die Menschen sollen Spaß haben und sich so wie wir auch endlich wieder auf die Kirmes freuen“, sagt Angela Arens. Fazit: Der Kirmesbesuch wird etwas teurer, bleibt aber weiter moderat.
Herbstkirmes in der City, Öffnungszeiten: bis Montag, 26. September, 12 bis 22 Uhr. Fassanstich an der „Westfalenschänke“: Heute, Freitag, 17 Uhr. Samstag: 21 Uhr Feuerwerk.