Bottrop. Die Grünen warnen vor enormen Belastungen durch viele Lkw im Bottroper Süden. Sie wollen, dass die Stadt das geplante Prologis-Zentrum stoppt.

Die Grünen in Bottrop halten die Pläne für ein Prologis-Logistikzentrum im Gewerbegebiet „An der Knippenburg“ für die denkbar schlechteste Lösung und eine katastrophale Fehlentwicklung. Das große Gelände um das Benteler-Stahlrohrwerk sei besser geeignet, statt des dort geplanten Logistikzentrums große mittelständische Betriebe mit hochwertigen Arbeitsplätzen anzusiedeln.

„Dass Prologis einen Logistikpark in dieser Größe ohne Hafen und ohne Gleisanschluss plant, zeigt doch, dass das Unternehmen die Zeichen unserer Zeit noch nicht erkannt hat“, meint Ratsfrau Jessica Kühn, die die Grünen auch als Bezirksvertreterin im Bottroper Süden vertritt. Auch Grünen-Ratsherr Burkhard Hölting hält es für bezeichnend, dass das Unternehmen nicht über die Anzahl der Lkw-An- und -Abfahrten an den geplanten 60 Laderampen informiert. „Das wären doch die maßgeblichen Aussagen, die die Bürgerinnen und Bürger vor Ort interessieren“, meint er.

Bottroper Grüne fordern Umgehungsstraße für Logistikzentrum

Die Grünen irritieren daher auch die Aussagen der städtischen Wirtschaftsförderung, wonach die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen seien. Die Stadtverwaltung habe es schon bisher nicht geschafft, den Lkw- Verkehr durch die Wohngebiete wirksam zu verhindern: Mit dem neuen Logistikpark werde dies noch unmöglicher. „Die Belastungen gerade im Süden werden immer mehr und mehr. Die einzelnen Verursacher darf man nicht einzeln bewerten, sondern muss sie zusammenfassen. Die Gesamtsituation im Süden geht zulasten der Gesundheit unserer Bürger im Süden unserer Stadt. Es reicht schon lange“, kritisiert Jessica Kühn.

Der Logistikpark von Prologis in Dortmund und das Edeka-Zentrallager Oberhausen zeigten, dass solche Projekte ohne den Neubau von Umgehungs- oder Entlastungsstraßen gar nicht möglich sind, stellen die Grünen fest. „Unsere Stadt bewegt sich durch stetige falsche Verkehrsplanung, umringt von Autobahnen mit immer mehr Flächenversiegelung, auf einen Verkehrsinfarkt und gesundheitlichen Zusammenbruch zu“, warnt Grünen-Verkehrssprecher Roger Köllner. Das Ansiedlungsprojekt könne daher nicht allein dem Amt für Wirtschaftsförderung überlassen bleiben.

Umweltausschuss soll Firmenpläne zum Thema machen

„Wir werden daher beantragen, die Entwicklung des Gewerbegebietes An der Knippenburg auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz zu nehmen“, kündigt Burkhard Hölting an. Die Verwaltung müsse prüfen, ob der Ansiedlung des Logistikzentrums durch Änderungen des Bebauungsplanes entgegengewirkt werden kann. „Bei der letzten Änderung des B-Planes in 2004 hat sicherlich niemand mit der Entwicklung hin zu derartigen Giga-Logistik-Zentren gerechnet“, meint der grüne Umweltsprecher. „Folglich enthält der B-Plan auch bisher keine Lenkungsinstrumente, die eine dermaßen katastrophale Fehlentwicklung verhindern.“

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