Bottrop. Die Städte und Gemeinden stoßen ihre Anteile am Flugplatz Schwarze Heide ab. Warum die Bottroper Käufer dabei erst einmal nicht zum Zug kommen.
Mehr und mehr Besitzerinnen der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide verringern ihre Anteile an dem Flugplatz an der Kirchhellener Ortsgrenze oder stoßen sie komplett ab. Der Bottroper Stadtrat hatte schon im Februar sein Okay für die weitere Verringerung der Flugplatzanteile gegeben. Nach dem Kreis Wesel beschloss jetzt auch der Rat in Voerde den Verkauf.
Noch wird damit aber nicht der Weg zu der von der Bottroper Verwaltungsspitze angestrebten mehrheitlichen Privatisierung des Flugplatzes frei. Denn der Kreis Wesel bietet seine Anteile nicht etwa den an der Übernahme interessierten Bottroper Unternehmern zum Kauf an, sondern der Gemeinde Hünxe.
Hünxe ist offizieller Sitz der Flugplatzgesellschaft. Sämtliche Gebäude und zwei Fünftel der Start- und Landebahn des Flugplatzes liegen in der Kirchhellener Nachbargemeinde. Dennoch hält Hünxe aber nur fünf Prozent der Flugplatzanteile. Nach internen Auskünften der Stadtverwaltung zu Beginn des Jahres sei die Gemeinde nicht dazu bereit, sich davon zu trennen. Bei einem Kauf der Weseler Flugplatzanteile von 20 Prozent rückte Hünxe auf einen Schlag zur nach Bottrop vorerst zweitgrößten Gesellschafterin auf. Denn auch die Stadt Dinslaken kündigte den Verkauf ihrer Flugplatzanteile von 21 Prozent bereits an.
Zwei Bottroper Firmenchefs sind am Flugplatz interessiert
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Das hat dann Folgen für die Bottroper Flugplatzpläne. Danach wollen die Deutsche Industrieanlagen GmbH und die Bromkamp Holding GmbH fast drei Viertel der Flugplatzanteile übernehmen. Gesellschafter der beiden Firmen sind zwei Bottroper: Klaus Lesker und Andreas Bromkamp. Beide halten bereits jetzt je fünf Prozent an der Flugplatzgesellschaft. Nach dem internen Szenario der Verwaltung für den Bottroper Rat käme der Flugplatz dann komplett in Bottroper Hände. Denn die Stadtspitze holte sich inzwischen den Auftrag ab, die Bottroper Anteile von jetzt 34 Prozent nur um 8,8 Prozent zu verringern und auf Wunsch der privaten Kaufinteressenten als einzige Kommune 25,2 Prozent an der Flugplatzgesellschaft zu behalten.
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Die neuen Pläne aus dem Kreis Wesel sehen nach einem NRZ-Bericht allerdings vor, dass zunächst die Gemeinde Hünxe so viele Weseler Flugplatzanteile kaufen kann, wie sie will. Solche Vorkaufsrechte besitzen nach dem Gesellschaftervertrag aber ohnehin alle kommunalen Eigentümerinnen. Erst wenn Hünxe das Weseler Kaufangebot ausschlägt, gehen die übrigen Anteile dann an die privaten Kaufinteressenten oder eventuell an Bottrop. Hintergrund sei, dass nicht nur Bottrop eine Sperrminorität halten wolle, um weiterhin Einfluss auf die Entwicklung am Flugplatz Schwarze Heide zu behalten – sondern auch Hünxe.
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