Bottrop. Drei Bottroper Musiker träumen vom Eurovision Song Contest. Und auch wenn’s für die Band diesmal nicht zum Vorentscheid reichte, sie bleiben dran.

Nachdem 2020 und 2021 jeweils eine Jurys über den deutschen Vertreter beim Eurovision Song Contest (ESC) entschieden hat, kehrt nun der ESC-Vorentscheid zurück. Bis zum 30. November konnten sich Bands aus ganz Deutschland bei den Radiosendern der ARD mit ihren Liedern bewerben. Einzige Voraussetzung: Sie müssen bisher unveröffentlichte und selbst geschriebene Songs einreichen. Unter den vielen Bewerbern war auch „Washing the big Lady“, eine Drei-Mann-Band aus Bottrop.

Während sie einen neuen Song probten, hörten die Musiker den Aufruf im Radio. Ganz im Sinne der Band, die die Musik hauptsächlich aus Spaß am gemeinsamen Schaffen produziert, hat sich das Trio dann auch mit einem Vorstellungsvideo und dem Song „Never ever go to work“ beworben.

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Die Band besteht aus drei erfahrenen und langjährigen Musikern, die sich während der Corona-Zeit zu einer Band zusammengefunden haben. Sänger und Gitarrist Holger Sparka hat seine erste Gitarre mit zwölf Jahren von seinem Opa bekommen und seitdem kaum wieder aus der Hand gelegt. Viele Jahre hat er in Kneipen Cover-Versionen gespielt, ist aber auch schon mit einer Jazz Pianistin im GOP aufgetreten und nach zwei Jahren „Noten spielen“ in einer Swing Band wollte Sparka dann wieder eigene Musik machen.

Bottroper proben entspannt am Sonntagmorgen mit Kaffee

Den Drang eigene Musik zu machen verspürte auch Thomas Kalhöfer, Schlagzeuger der Band, der nach vielen Jahren in verschiedenen Bands, mit Sparka zusammen „Washing the big Lady“ gründete. Letztes und neustes Mitglied ist Ben Fischer, der als Bassist, ebenfalls schon viel Erfahrung in der Musik sammeln konnte. Eigentlich wollte er nach einigen sehr erfolgreichen Jahren mit verschiedenen Cover- und Rock-Bands Schlagzeuger Thomas für seine damalige Band abwerben. Dann wechselte er jedoch selber die Band und wurde zur dritten „Lady“.

Vor allem Fischer, der schon viele verschiedene Bands miterlebt hat, schätzt die lockere Atmosphäre „Es ist bei uns ganz entspannt, im Gegensatz zu anderen Bands die freitagabends mit Bier und Schnaps proben, sind unsere Proben am Sonntagmorgen mit einem Kaffee.“ Auch Sparka ist überzeugt das die Chemie bei den „Ladys“ ausschlaggebend ist „Mein Ziel ist es nicht, Millionen mit Musik zu verdienen, sondern, wenn jemand ein Lied, das wir geschrieben haben, mitsingt habe ich als Musiker alles erreicht. Und unsere Musik macht das möglich.“ Auch Kalhöfer ist der Meinung „Ich möchte Musik machen, die im Radio laufen kann und man hört keinen Unterschied, obwohl sie von drei Hobbymusikern gemacht wurde.“

ESC-Teilnahme wäre für die Bottroper eine Erfüllung eines alten Wunsches

Die verschiedenen musikalischen Werdegänge und Erfahrungen haben auch einen einmaligen Einfluss auf die Musik der Band, die ein wilder Waschgang aus Rock, Funk und Soul ist. Eine ESC Teilnahme wäre für alle drei die Erfüllung eines Wunsches. „Seit Jahren läuft bei uns jedes Jahr der ESC und wir gucken gemeinsam als Familie“, sagt Kalhöfer. „Wir haben vor Corona sogar ESC Partys gefeiert wo sich die Gäste als Sieger vergangener Jahre verkleideten“, lacht Sparka.

Am Ende hat es für die Bottroper Truppe nicht für die Endausscheidung gereicht. die ESC Jury hat die drei Männer nicht in die engere Auswahl genommen, doch davon lassen die Musiker sich nicht entmutigen und freuen sich schon auf die Möglichkeit im nächsten Jahr wieder am Bewerbungsverfahren teilzunehmen.

Doch auch wenn die ESC Bewerbung diesmal nicht funktioniert hat, lassen die „Ladys“ sich nicht davon abbringen. „Es wäre wirklich schön, wenn wir die Chance bekämen unsere Musik der Welt vorzustellen. So versuchen wir es einfach nächstes Jahr noch mal.“

Ein Ergebnis der Pandemie

Der Song „Never ever go to Work” ist genau wie die Band ein Ergebnis der andauernden Pandemie. Denn auch bei den drei Musikern ist in Zeiten von Homeoffice und digitalem Arbeiten der Traum gereift, wie es denn wäre nie wieder zur Arbeit gehen zu müssen, sondern morgens im Bett bleiben zu können und einfach das Leben zu genießen. Zu Hören ist das Lied auf washingthebiglady.com. Die Band hofft, dass sie die Chance bekommt die Musik, die sie in zwei Jahren Corona, nur für sich und den engen Familienkreis spielen konnte, nun bald ganz Bottrop und ganz Europa vorstellen zu können.