Bottrop. Nach langer Coronapause feierten Bottrops Sportschützen nun im Boyer Bunker. Dessen Umbaupläne sind fast fertig. Zentral im Stadtteil gelegen.

Auch wenn keine Sonne in Sicht ist: Die Mitglieder des Sport- und Jagdschützenclubs Bottrop feiern trotzdem ihr Sommerfest. Kulisse ist der Hochbunker in der Boy, wo Sportschützen sonst fleißig trainieren, jetzt aber auch feiern. Nach fast einjähriger Pause wird das Beisammensein fast schon zelebriert, natürlich coronakonform: Eigene Security, Hygienekonzepte und genügend Abstand auf fast 700 Quadratmetern sorgen dafür.

Bottroper Vereinsleben lag brach wegen der Corona-Pandemie

Sicherheit, Training und eine fundierte Ausbildung nach allen Regeln der Schießkunst, das ist da A und O auch beim Bottroper Sport- und Jagdschützenverein. Das Interesse geht dabei quer durch alle Altersgruppen.
Sicherheit, Training und eine fundierte Ausbildung nach allen Regeln der Schießkunst, das ist da A und O auch beim Bottroper Sport- und Jagdschützenverein. Das Interesse geht dabei quer durch alle Altersgruppen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Auch dunkle Wolken schrecken hier niemanden ab“, sagt Vorstandsmitglied Dirk Strakosch. Für das leibliche Wohl und Musik ist gesorgt, für gute Stimmung sorgen Besucher und Vereinsmitglieder selbst. Strakosch froh: „Es ist einfach mal was anderes, die Leute kommen raus, wir sitzen mal wieder zusammen, all das ging die letzten Monate nicht.“ Nachdem der Bunker ersteigert wurde, geht es jetzt an die Sanierung des alten Gebäudes, worauf viele neugierig sind. Der Bunker hat immerhin den zweiten Weltkrieg überstanden. Die Umbaupläne seien übrigens so gut wie fertig, verrät Strakosch.

Der Sportschützenclub hat einiges zu bieten: Training mit Lang-, und Kurzwaffen aller Kaliber oder die Jugendförderung mehrerer Verbände. Auch Jäger kommen auf ihre Kosten. Schießsport ist immerhin auch olympische Disziplin. Das Besondere an diesem Sport? Die Antwort überrascht zunächst: „Es ist beruhigend, man muss selbst ruhig sein, sich konzentrieren.“ Wer schon einmal einen Schießstand besucht hat weiß, dass Sicherheit das A und O ist. Darauf legen sie alle Wert im Verein. „Es wird immer kontrolliert und zu Beginn muss die Sachkunde erworben werden. Diese besteht aus Theorie und einer Prüfung. Danach durchläuft man eine Probezeit von mindestens drei Monaten. Am Ende kann die Mitgliedschaft beantragt werden. Der Antrag geht dann sogar bis zum Verfassungsschutz.“ erklärt Vorstandsmitglied Konstantinos Gaumas.

Interesse quer durch alle Altersgruppen

Alles wird auf Herz und Nieren geprüft, damit alle Sportler lange Freude haben. Der Weg zum waschechten Mitglied ist lang. Ein Junge begnügt sich daher erstmals mit Lasern, statt mit echten Patronen zu schießen. Wie kommen die möglichen Mitglieder zum Schießsport als Hobby? Die Antworten sind vielfältig: Über Freunde aber auch durch die Bundeswehr sind häufige Antworten anwesender Mitglieder. Die Frage nach dem Spaßfaktor des Lasertag-Schießens erübrigt sich fast bei der beherzten Zustimmung einer Familie – vom Kleinsten bis zum Größten. Und in der Boy freuen sich alle darauf, ihren Sport endlich wieder ausführen können. Die Stimmung ist gut trotz Regens. „Da macht man eben drinnen eine Baustellenparty!“, witzelt Konstantinos Gaumas entspannt. „Gut Schuss!“. Info und Kontakt: bottrop-sujc.de.