Bottrop. Trotz Corona steht die volle Platzzahl im Bottroper Filmforum fürs Seniorenkino zur Verfügung. Die Veranstalter bieten eine Extra-Vorstellung an.

Das Bottroper Seniorenkino gehört seit 33 Jahren zu den Dauerbrennern und ist damit in NRW das älteste seiner Art. Am 1. September hebt sich wieder der Vorhang im Filmforum. Und es wurde auch Zeit, wie das Organisatorenteam Petra Hoffmann und Klaus Frintrop sagen. Jedes Mal ausverkauft, oft sogar eine Warteliste, aus der der freie Platz sofort nachbesetzt wird. Hätte das VHS-Filmforum an der Blumenstraße nicht nur die 80 Plätze, es kämen noch mehr Seniorinnen – die übrigens bei weitem die Mehrheit der hiesigen Film-Fans bilden.

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Seniorenkino in Bottrop: Zutritt nur für Geimpfte und Genesene

An Corona kommt auch das Seniorenkino nicht vorbei. „Obwohl unsere Besucher zu 100 Prozent durchgeimpft sind, gelten doch weiter die Abstands- und Hygieneregeln und vor allem die zwei G, geimpft oder genesen, sonst geht gar nichts“, sagt Klaus Frintrop. Daher werde auch nur jeder zweite Platz belegt – jedenfalls solange, bis wieder andere Regeln in Kraft treten.

„Und da wir niemanden nach Hause schicken oder von vorneherein absagen wollen, haben daher für die erste Zeit eine Wiederholung des jeweiligen Films angesetzt“, so Petra Hoffmann. Es bleibt also beim altbekannten Ablauf: Erst Kaffee und Kuchen im Bistro, dann gehts in den Saal auf die kuscheligen Plüschsessel und anschließend durch einen Nebenausgang ins Freie.

Von Anfang an Publikumsliebling: Julius Weckauf in der der Rolle des jungen Hape Kerkeling in dessen Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Mit dieser Filmbiografie über die Jugendjahre Kerkelings beginnt das Bottroper Seniorenkino seine neue Spielzeit.
Von Anfang an Publikumsliebling: Julius Weckauf in der der Rolle des jungen Hape Kerkeling in dessen Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Mit dieser Filmbiografie über die Jugendjahre Kerkelings beginnt das Bottroper Seniorenkino seine neue Spielzeit. © Verleih

Das auch die doppelte Aufführung stattfinden kann, verdanken die Ehrenamtlichen nicht nur VHS und Kulturamt, die Saal, Ausrüstung und Vorführer stellen. Auch Familie Reckmann, die weiterhin die Reihe unterstützt, bleibt im Sponsorenboot. „Meinen Eltern und mir ist gerade diese Reihe eine Herzensangelegenheit und wir wollen weiter dazu beitragen, dass auch der Preis nicht in die Höhe schnellt“, sagt Alice Reckmann.

Dennoch: Ab September wird der Eintritt um einen Euro auf dann immer noch günstige sieben Euro erhöht. Kaffee und Kuchen wurden teurer und die sind ja im Eintrittspreis für die Aufführung enthalten. „Wenn wir nur kostendeckend arbeiten würden, müsste der Eintritt weit höher liegen, denn es kommen ja immer auch Verleihgebühren für den Film obendrauf“, so Klaus Frintrop.

Zwangspause für Bottrops Seniorenkino seit März 2020

Den Auftakt nach der Corona-Zwangspause (seit März 2020) macht übrigens Hape Kerkelings inzwischen schon zum Kult avancierte Filmbiografie seiner Kindheit im Ruhrgebiet „Ich bin dann mal weg“. Auch der zweite Film steht schon fest: Am 21. September wird „Die Goldfische“ gezeigt – eine deutsche Komödie von 2019 u.a. mit Tom Schilling und Birgit Minichmayr - die stand übrigens auch zwei Jahre als Buhlschaft im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne. Dass die Terminregel des ersten Dienstags im Monat jetzt durchbrochen wird, hat etwas mit den ungewissen Coronaverordnungen zu tun.

Die Organisatoren wollten nicht, wie noch 2020, ein ganze Jahr durchplanen und dann eventuell wieder absagen zu müssen. Daher tasten sie sich mit zwei Terminen erst einmal vorsichtig an die Wiederöffnung heran.