Bottrop. Mit Geld vom Land hat die Stadt in Welheim das Zuwachsen und Verlanden einer Teichlandschaft gestoppt. Jetzt ruft sie auf: Schützt das Biotop!

Eine Teichlandschaft in Welheim ist wieder sichtbar geworden. Hinter dem Sportplatz der Grundschule, zwischen Welheimer Straße und Prosperstraße, wurde das vollständig zugewachsene Teichareal zu neuem Leben erweckt. Die Stadt hat im Rahmen des Umbaus des Parks Welheim auf Anregung der Biologischen Station westliches Ruhrgebiet das gesetzlich geschützte Biotop reaktiviert.

Planung und Projektleitung lagen beim Fachbereich Umwelt und Grün. Die Umbaumaßnahmen haben in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop stattgefunden und werden komplett von der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Naturschutz und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert

Brombeeren und Knöterich beseitigt

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Auf der rund 5500 Quadratmeter großen Fläche ist aus dem von Brombeeren und Knöterich umgebenen, undurchdringlichen Bereich ein vielfältiger Biotopkomplex mit diversen Klein- und Kleinstlebensräumen entstanden, in dem sich typische Elemente einer Gewässerauenlandschaft wiederfinden.

Libellen und Schmetterlinge fühlen sich im Park wohl:
Libellen und Schmetterlinge fühlen sich im Park wohl: © Unbekannt | Stadt Bottrop

Außerhalb der Vogelschutzzeit wurden die Gehölzbestände des nicht standorttypischen Hartriegels sowie Teile des Röhrichts entfernt, um eine rund 1000 Quadratmeter große Wasserfläche zu erhalten. Auch die wuchernden Pflanzensorten wie die armenische Brombeere und der Staudenknöterich wurden beseitigt. Anschließend wurde das Gelände um bis zu 1,50 Meter vertieft, damit im Teich auch bei niedrigem Wasserstand noch eine Wasserfläche bleibt.

Feuchtwiese und Schilfgürtel

Vom mit Bruchwald aus Weiden und Erlen bestandenen Westufer geht es nun über den vorgelagerten Röhrichtgürtel zur von Norden und Süden her gut einsehbaren, offenen Wasserfläche. Diese wird im Osten gesäumt von einer Schilfzone, an die sich zum Weg hin eine artenreiche Feuchtwiese anschließt.

Der Gesamtkomplex, ist Bestandteil des außerschulischen Lernortes Natur-und Erlebnispark Welheim. Hier sollen einmal unter Anleitung der Biologischen Station westliches Ruhrgebiet alle Anwohner und Besucher die Vielfalt der Natur vor der eigenen Haustür erforschen können. Tatsächlich hat sich eine Vielzahl verschiedener Pflanzen- und Tierarten den Raum bereits zurückerobert. Die farbenfroh blühenden Wildrosen und die staudenreiche Feuchtwiese mit Blutweiderich, Weidenröschen und vielen weiteren standorttypischen und heimischen Arten bieten auch Insekten reichlich Nahrung und Lebensraum.

Sieben Libellenarten

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Bereits bei einer ersten Besichtigung durch einen Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Grün konnten schon sieben unterschiedliche Libellenarten kartiert werden, die sich im Laufe des Jahres auch noch auf elf bis zwölf Arten erweitern können. Die Libellen nutzen nicht nur die Wasserfläche, sondern auch die offenen Grünlandbereiche und sind wie die ebenso zahlreich vorkommenden Schmetterlinge im gesamten Park wunderschön anzusehen. Auch viele Kaulquappen sind im Gewässer zu beobachten, die jetzt als kleine Frösche und Kröten durch den Park wandern.

Das Projekt kann in das Umweltpädagogische Konzept der Biologischen Station westliches Ruhrgebiet integriert werden und bildet eine gelungene Ergänzung zum Förderprojekt Lückenschluss Welheim, das Bestandteil des EU-Förderprogramms NRW ist und mit Mitteln der Europäischen Union im Bereich Klimaschutz, sowie des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gefördert wird.

Bitte an Besucher: Schützt das Biotop

Aufgrund seiner sehr hohen ökologischen Qualität und Artenvielfalt steht das Feuchtbiotop trotz seiner Lage im Park Welheim weiterhin unter besonderem Schutz. Alle Handlungen, die zu einer Beeinträchtigung des Gewässers führen sind verboten. Hierzu zählen insbesondere das Betreten der Uferbereiche und das Schwimmen von Hunden im Teich. Auch Katzen stellen eine Bedrohung für die zahlreichen Brutvögel dar.Die Stadt Bottrop bittet alle Besucher des Park Welheims die Schutzregeln zu beachten, damit dieser wertvolle Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten auch weiterhin erhalten bleibt.