Bottrop. Das neue Instrument der Suitbertuskirche erhielt jetzt die liturgische Weihe. Bottroper Musiker gaben im Anschluss eine kleine Konzertserie.

Orgelneubauten haben hierzulande inzwischen Seltenheitswert. Aber in der Suitbertuskirche in Vonderort konnte jetzt ein Instrument eingeweiht werden, das nicht nur Umbauten und eine Odyssee hinter sich hat, sondern in Größe und Klang dem kleinen Gotteshaus angemessen erscheint. Nach vollzogener liturgischen Handlung mit Gebet und Weihwasser stimmte so Propst Jürgen Cleve von St. Cyriakus noch auf der Orgelempore das „Gloria in excelsis deo“ an, das Propsteiorganistin Ursula Kirchhoff sogleich aufnahm.

13 Register verteilen sich auf zwei Manuale plus Pedal

Während Propst, Pastor i. R. Hans-Josef Vogel, der St. Suitbert betreut, und Diakon Carsten Ossig zum Altarraum zogen, zog Ursula Kirchhoff die neuen 13 Register im Wechsel und präsentierte so bereits einmal das Klangspektrum des neuen Instruments, das mit Fantasie, Einsatz und vielen Spenden nun wieder zum Klingen gebracht werden konnte.

Etwas Weihwasser schadet selbst eine Orgel nicht: Propst Jürgen Cleve von St. Cyriakus nahm jetzt die liturgische Weihe der neuen Orgel in St. Suitbert vor.
Etwas Weihwasser schadet selbst eine Orgel nicht: Propst Jürgen Cleve von St. Cyriakus nahm jetzt die liturgische Weihe der neuen Orgel in St. Suitbert vor. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die 13 Stimmen (Register) verteilen sich auf zwei Manuale plus Pedal. „Im Vergleich zum schwächelnden Vorgängerinstrument von 1960 eine wirkliche Verbesserung“, bestätigte auch Gerd-Heinz Stevens, der nach seiner Kollegin ebenfalls ein Kurzkonzert auf der Vonderorter „Königin der Instrumente“ spielte. Kurzfristig absagen musste nicht nur Essens Domorganist Sebastian Küchler-Blessing, der den Konzertreigen nach der Weihe anführen sollte. Auch der Kirchhellener Orgelbauer Burkhard Klimke konnte krankheitsbedingt seinem jüngsten „Kind“, dem er dort durch seine Überarbeitung und Ergänzung frisches Leben eingehaucht hatte, nicht anwesend sein.

Neue Orgel könnte auch Teil des Festivals „Orgel Plus“ werden

Immerhin ließ er in einem übersandten Grußwort die Genese der kleinen Orgel, die im Kern eine Hausorgel war und durch ein englisches Register des späten 19. Jahrhunderts aus seinem Bestand erweitert wurde, für die Besucher noch einmal Revue passieren. Und Gerd-Heinz Stevens, künstlerischer Liter des Festivals Orgel Plus, befand: „Die Suitbert-Orgel kann mit passenden Stücken durchaus in das Bottroper Traditionsfestival integriert werden.“ So klingt der Ritterschlag für eine kleine Königin.