Bottrop. Mehr als 150 Chat-Teilnehmer verfolgten die Vorstellung des Bebauungsplanes. So viele Wohnungen und Häuser sind in Vonderort vorgesehen.

Das Baugebiet Freitagshof in Vonderort sorgt weiter für reichlich Gesprächsstoff. Wie groß das Interesse, der Bedarf an Aufklärung und die Mitteilungskultur sind, hat auch eine digitale Bürgerversammlung gezeigt. Knapp 150 Teilnehmer diskutierten mit Vertretern aus der Stadtverwaltung, Projektentwicklern und externen Gutachtern in einem Online-Format.

Dass die Diskussion teils kontrovers geführt werden würde, war eigentlich klar. Schon vorab hatte es Kritik von der Initiative Vonderort gegeben, dass die Veranstaltung nur digital stattfand. Während die Experten die Planung ausführlich vorstellten, ging es insbesondere im Chat zwischen Teilnehmern mitunter rau zur Sache. Netiquette? Fehlanzeige. „Eine große Bitte: bleiben Sie hart in der Sache, aber fair im Ton“, mahnte Moderatorin Christine Grüger und hatte die Kommentare im Blick.

Mehr als 100 Wohnungen sind geplant

Ihr Kollege Klaus Selle erinnerte an eine sachliche Diskussion: „Hier geht’s darum, Informationen zusammenzutragen, aufzuklären, über offene Fragen zu sprechen und zu benennen, die Sie der Politik und der Verwaltung mit an die Hand geben für weitere Entscheidungen.“ Gerd Brembach, Initiative Vonderort, und Jens Noak, Pro Baugebiet Am Freitagshof, bezogen Stellung, in dem sie mehrminütige Statements abgaben. Sympathisanten beider Lager legten in der Fragerunde mit Argumenten nach. „Es ist nicht fruchtbar, die Positionen ständig zu wiederholen“, sagte Klaus Selle.

Laut Konzept von Jürgen Bode, Geschäftsführer der Baugesellschaft IB Bau, sollen entlang der Straße Am Freitagshof vier Mehrfamilienhäuser mit 44 Wohneinheiten entstehen. Die dreigeschossigen Gebäude verfügen über ein Flachdach. Häuser und Garagen erhalten jeweils eine Dachbegrünung. Östlich des Baugebiets sind drei Einfamiliendoppelhäuser mit insgesamt sechs Wohneinheiten und ein Einfamilienhaus geplant. An der Planstraße sieht das Konzept den Bau von sieben Reihenhäusern (26 Wohneinheiten) vor.

Die gleiche Anzahl an Wohneinheiten sind angedacht in 13 Einfamiliendoppelhäusern, die sich weitestgehend im nördlichen Teil befinden. Auch auf die Bauzeit kam er zu sprechen. „Die Ausführung vor Ort beginnt mit dem Kanal- und Straßenbau, sprich Fertigstellung einer Baustraße“, erklärte Bode. Das soll neun Monate dauern. „Wenn die Baustraße fertig ist, starten wir mit dem Hochbau.“ Für den gesamten Hochbau wird mit zweieinhalb Jahren gerechnet. Anschließend folgt der Endausbau der Straße.

Es soll 283 neue Parkplätze geben

„Wir kommen insgesamt auf 283 neue Stellplätze“, sagt Bode. Sowohl öffentlich als auch für private Personen. „Die Situation wird dadurch erheblich verbessert.“ Aufgrund des Baugebiets befürchten viele Anwohner noch mehr Verkehr und noch mehr Parkplatzprobleme, vor allem am Hansiepenbusch.

„Wir weisen im Verkehrsgutachten darauf hin, dass die Stellplätze am Freitagshof so angeordnet werden müssen, dass der Verkehrsfluss nicht behindert wird“, erklärte Johannes Schwarte von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen. Das Wildparken auf Bürgersteigen soll mit der Maßnahme verhindert werden. Gibt’s E-Mobilität an den Stellplätzen? Jürgen Bode: „Wir sind in Gesprächen und bemüht, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.“