Bottrop. Es gibt Hoffnung für das Bottroper Askania-Geschäft in der Gladbecker Straße. Käufer wollen alle Filialen der Büromarktkette übernehmen.
Die von der Insolvenz bedrohte Bürofachmarkt-Kette Askania steht vor der Rettung. Die vorläufige Insolvenzverwalterin Dorothee Madsen aus Bochum ist zuversichtlich, dass ein Käufer alle 24 Filialen und 140 Mitarbeiter übernimmt. „Wenn alles klappt, dann steht der Käufer Anfang Juni fest“, sagte Dorothee Madsen im Gespräch mit der WAZ. Es zeichne sich ab, dass das Insolvenzverfahren am 1. Juni eröffnet wird. Auch in Bottrop gibt es einen Askania-Fachmarkt.
Dieser war vor gut zwei Jahren eröffnet worden. Zum Sortiment der Bottroper Filiale an der Gladbecker Straße gehören Schreibwaren, Geschenkartikel, und auch Spielwaren. Die Firmenpleite sei eine Folge der Corona-Krise, hatte Geschäftsführerin und Inhaberin Birgit Böger erklärt. Sie führte das Aus auf die ausbleibenden Wirtschaftshilfen zurück. „Die Novemberhilfe haben wir nicht bekommen, weil wir da ja noch geöffnet hatten, und die Dezemberhilfe haben wir nicht beantragen können, weil wir keine Novemberhilfe erhalten haben. Das ist doch absurd“, sagte Birgit Böger zu den Gründen der Insolvenz.
Von den 15 Askania-Filialen gibt es eine in der Bottroper Fußgängerzone
Inzwischen zeigten nach Auskunft der vorläufigen Insolvenzverwalterin, Dorothee Madsen mehrere potenzielle Investoren Interesse an dem in Schieflage geratenen Unternehmen – Mitbewerber ebenso wie branchenfremde Kaufkandidaten. Das große Interesse und sich abzeichnende Übernahme aller Filialen und Beschäftigten überrascht nach eigenem Bekunden selbst die erfahrene Insolvenzverwalterin. „Das ist schon außergewöhnlich“, sagt sie. Noch würden allerdings Gespräche laufen und sei kein Vertrag unterzeichnet.
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Die Askania GmbH mit 15 Filialen allein im Ruhrgebiet hatte am 2. Februar beim Amtsgericht Bochum einen Insolvenzantrag gestellt. Wenige Wochen nach der vorübergehenden Schließung sämtlicher Askania-Filialen hatte Dorothee Madsen allerdings schon erklärt: „Wir streben die Wiedereröffnung sämtlicher Filialen an, sobald die von der Bundesregierung angeordneten Schließungsverfügungen wieder aufgehoben werden.“ Der Geschäftsbetrieb läuft inzwischen auch schon eine ganze Zeit lang wieder, wenn auch eingeschränkt durch die Corona-Bestimmungen.
Schreibwarenladen in Bottrop ist geöffnet
Auch die Tür der Bottroper Askania-Filiale steht offen, ist aber mit einem Tisch zugestellt. Denn Zutritt haben Kunden wegen der Corona-Regeln nicht ohne weiteres. Erlaubt sind in Bottrop zurzeit das Einkaufen mit Abholservice ohne negativen Corona-Test und das Einkaufen mit Termin mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, oder bei einer nachgewiesenen Immunisierung. Ab Freitag ist wieder shoppen ohne Termin möglich, allerdings muss weiterhin ein negativer Test nachgewiesen werden.