Bottrop. Offizielle loben den neuen Kulturbau in Bottrop als echte Bereicherung. Besucher können vorerst per Online-Rundgang einen Blick hinein werfen.

Der Herzenswunsch am Yoko Ono-Wunschbaum lautet: „Endlich wieder mit netten Menschen Konzerte hören.“ Er konnte leider noch nicht erfüllt werden. Auch bei der Eröffnung des Neubaus am August-Everding-Kulturzentrum fehlte das kulturinteressierte Publikum, das nur per Live Stream dabei sein konnte. Allerdings verfolgten auch nur rund 50 Zuschauer das Geschehen an den Geräten.

Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef will das Kulturzentrum als „Gebäude, das von oben bis unten voller Kultur steckt“ als einladenden „Ort der kulturellen Begegnung, des Austausches und der Vielseitigkeit“ etablieren. In eingespielten Kommentaren äußerten sich die Verantwortlichen durchweg begeistert. Bürgermeister Klaus Strehl sieht eine „Bereicherung für die Stadt“, Kulturdezernent Jochen Brunnhofer hebt die Möglichkeit hervor „ganz neue Formate neben den bereits bekannten auszuprobieren.“ Klaus Müller lobt als Baudezernent das gelungene Zusammenspiel von baulicher Nutzung und Begrünung auf dem ehemaligen Parkplatz, der als Kulturhof für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Das Ugawa-Quartett begeistert Zuhörer mit seiner mitreißenden Musik

Pianistin Anke Pan gibt im Bottroper Kammermusiksaal ein Konzert. Hier trat sie noch im Rahmen der Klassikmatinee im Ebertbad in Oberhausen vor Publikum auf.
Pianistin Anke Pan gibt im Bottroper Kammermusiksaal ein Konzert. Hier trat sie noch im Rahmen der Klassikmatinee im Ebertbad in Oberhausen vor Publikum auf. © Oliver Müller / FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

„Wir vermissen euch“ vermitteln die Portraits der Menschen aus der Bottroper Kunstszene an der Glasgalerie. Einige Künstler führten in einer eingespielten Film virtuell durch das alte und neue Kulturzentrum. Die Bottroper Schauspieler Paula Klöpper und Dominik Poch, waren als Schüler „gefühlt jede Woche ihres Lebens hier “ und geben nun als Kursleiter ihre Erfahrungen weiter. Konzertpianistin Anke Pan bezeugte ihre virtuose Kunst am Flügel im Kammerkonzertsaal. Many Miketta am Bass und Saxophonist Lennart Allkemper haben im Kulturzentrum „musikalisch laufen gelernt“. Die Keramikerin Uschi Gutsch zeigte die Möglichkeiten zur kreativen Betätigung auf. Den Abschluss bildete das Essener Quartett UWAGA! bei einem Livekonzert aus dem Neubau mit mitreißender Musik, die Klassik neu und modern interpretiert. Im Sommer ist ein Konzert mit UWAGA! im Kulturhof geplant.

Der Kulturhof dürfte das „Erste sein, das wieder bespielt werden darf“, hofft Martina Schilling-Graef. Eine richtige Eröffnung soll möglichst erfolgen. Die Eröffnung fiel gezielt auf den Tag der Städtebauförderung, schließlich wurde der Bau mit rund drei Millionen Euro an Städtebaugeldern bezuschusst. In Bottrop wurden bereits Projekte wie Innovation City, der Ehrenpark, der Berliner Platz oder die Gladbecker Straße gefördert. Auch die Kulturkirche wurde aus diesen Mitteln „ins rechte Licht gerückt.“ Den Tag der Städtebauförderung gibt es seit 2015. Der Live-Stream ist über www.bottrop.de/staedtebauförderung zu sehen.