Oberhausen/Bottrop . Die Emschergenossenschaft hat auf der Pumpwerks-Baustelle Oberhausen die Maschinen getestet. Erstmals floss Wasser aus Bottrop durch den Kanal.

Die Emschergenossenschaft hat erste Funktionsprüfungen der Motoren und Maschinen im Pumpwerk Oberhausen durchgeführt. Im Zuge der Testläufe sind erstmals auch die Abschnitte des Abwasserkanals Emscher (AKE) zwischen Bottrop und Oberhausen und zwischen Oberhausen und Dinslaken geflutet worden.

Aus dem Ablauf der Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop wurde geklärtes Abwasser über eine provisorische Pumpstation in den Abwasserkanal Emscher geleitet und durch diesen über rund 14 Kilometer nach Oberhausen zum Pumpwerk „geschickt“ und anschließend von sechs der zehn Pumpen in den finalen Abschnitt bis zur Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken gehoben.

51 Kilometer zwischen Dortmund und Dinslaken

Im Sommer soll das Pumpwerk in Betrieb gehen. Weitere Probeläufe werden bis dahin noch durchgeführt. Der Abwasserkanal Emscher (AKE) reicht 51 Kilometer weit von Dortmund bis Dinslaken. Er ist bereits auf ganzer Länge verlegt.

Im 35 Kilometer langen Abschnitt zwischen Dortmund und Bottrop ist der AKE seit September 2018 bereits in Betrieb. Stück für Stück sind seitdem bereits große Nebenläufe wie zum Beispiel der Nettebach in Dortmund, der Hellbach in Recklinghausen oder der Ostbach in Herne an den unterirdischen Sammler angeschlossen worden. Die Emscher führt dadurch bereits deutlich weniger Abwasser als zuvor.

Anschlüsse Stück für Stück

Zahlreiche weitere Einleitstellen sind anschlussbereit, die Emschergenossenschaft nimmt das weltweit einzigartige Kanalsystem jedoch bewusst Stück für Stück in Betrieb. Damit die „abwassertechnische Hauptschlagader“ auf der Gesamtstrecke bis Dinslaken geflutet werden kann, ist ein sprichwörtliches Herzstück notwendig: das Pumpwerk Oberhausen. „Gemeinsam mit dem AKE wird es ab diesem Sommer die Emscher zu neuem Leben erwecken“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Deutschlands künftig größtes Schmutzwasserpumpwerk entsteht zurzeit in Oberhausen-Biefang und befindet sich in der Fertigstellung. Das Gebäude (Hoch- und Tiefbau) ist bereits errichtet. „Insgesamt sind zehn mächtige Pumpen nötig, um künftig das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben – mit einer Maximalleistung von 16.500 Litern pro Sekunde“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand bei der Emschergenossenschaft.