Bottrop. Einzelhändler und Modehäuser haben in Bottrop wieder geöffnet. Aber es gibt Einschränkungen. So lief der erste Shopping-Tag mit Negativ-Test.

Bottrop hat erneut die Notbremse gezogen. Einkaufen in manchen Geschäften ist seit diesem Mittwoch nur noch mit einem tagesaktuellen negativen Coronatest möglich. Aber wird das Angebot in Anspruch genommen?

„Viele sind überrascht worden, dass sie am Eingang eines Geschäfts abgewiesen wurden“, sagt Michael Kolbe. Das hat er aus Gesprächen mit Getesteten erfahren. Der Feldwebel ist für die Bundeswehr im Corona-Testbus im Einsatz. Zu den Marktzeiten am Mittwoch und am Samstag ist dieser vor dem Gebäude der Sparkasse zu finden. Allein im Zeitraum von 8.15 bis 12 Uhr haben sich am Mittwoch insgesamt 141 Menschen kostenlos testen lassen. Marktbesucher sind offensichtlich Frühaufsteher.

Im Durchschnitt 110 Tests pro Tag im Bus

Um kurz vor 8 Uhr hatten schon die ersten Personen für einen Test am Bus gestanden. An den Märkten im Fuhlenbrock und im Eigen, wo sich der Test-Bus am Donnerstag und am Freitag befindet, liege der Schnitt bei circa 110 Tests. „Das Angebot wird gut angenommen“, findet der Bundeswehrsoldat.

C&A-Teamleiterin Sonja Vießer überprüft die Zertifikate am Eingang. Zertifikate gibt es auf Papier und elektronisch auf dem Smartphone.
C&A-Teamleiterin Sonja Vießer überprüft die Zertifikate am Eingang. Zertifikate gibt es auf Papier und elektronisch auf dem Smartphone. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wer negativ getestet ist, macht sich womöglich im Anschluss auf den Weg zum Einkauf – zum Beispiel im Modehaus Sinn. Dort haben laut Verkaufsmitarbeiterin Marion Pawlak am ersten Tag noch nicht alle Kunden gewusst, dass sie für den Einlass einen negativen Coronatest benötigen. Sie betont, dass es sich um einen zertifizierten Test handeln muss und nicht um einen Test, den man Zuhause machen kann. Außerdem muss der Personalausweis vorgezeigt werden. Auch diejenigen, die bereits eine Coronaschutz-Impfung erhalten haben, müssen einen tagesaktuellen Negativ-Test vorlegen.

Gegenüber von Sinn bildet sich zur Mittagszeit von Zeit zu Zeit eine kleine Menschenschlange. In den Althoff-Arcaden ist vor zwei Wochen ein Coronatest-Zentrum eingerichtet worden. „Ich wollte nachher einkaufen“, sagt eine Frau über die Beweggründe ihres Besuchs. Vorher ist sie am Test-Bus am Pferdemarkt gewesen, weil dort aber ab 12 Uhr die Mitarbeiter ihre Pause machen und erst ab 14 Uhr wieder testen, hat sie sich spontan für die Anlaufstelle in den Althoff-Arcaden entschieden.

Shoppen mit und ohne Termin

Ausnahmen der Notbremse

Es gibt Geschäfte, die nicht von den Maßnahmen der Notbremse betroffen sind. In Bottrop muss kein negativer Coronatest vorgelegt werden in folgenden Geschäften:

Lebensmittelläden, Wochenmärkten, Apotheken, Friseure, Fußpflege, Drogerien, Tankstellen, Banken, Poststellen, Zeitungsläden, Blumengeschäfte und Tierbedarfsläden.

Das zweite große Modehaus in der Innenstadt hat sich ebenfalls auf die Notbremse vorbereitet. An der C&A-Filiale an der Hochstraße nimmt eine Mitarbeiterin die Kunden an der Eingangstür in Empfang. Auch hier gilt: nur wer einen tagesaktuellen negativen Coronatest und den Ausweis dabei hat, darf hinein. „Bei uns ist Shoppen mit und ohne Termin möglich“, erklärt sie. Wer vorab einen Termin über die Internetseite der Filiale gebucht hat, ist bereits im System registriert und muss nur den negativen Test und den Ausweis vorzeigen. Spontane Kunden müssen vor Ort ein Formular mit Kontaktdaten ausfüllen.

Auch bei C&A hat es am ersten Tag Kunden gegeben, die über die neuen Verordnungen noch nicht im Bilde sind. „Wir sagen den Kunden dann, wo sie in der Innenstadt entsprechende Teststationen finden können“, sagt die C&A-Mitarbeiterin. „Manche Kunden kommen anschließend wieder und manche nicht.“

Menschen kaufen am Mittwoch in der Innenstadt von Bottrop mit Schnelltest-Zertifikaten ein.
Menschen kaufen am Mittwoch in der Innenstadt von Bottrop mit Schnelltest-Zertifikaten ein. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde