Bottrop. Schadstoffe können in Bottrop nur dienstags und samstags abgegeben werden, zwischendurch nicht. Vorstand der Bottroper Entsorgung erklärt, warum.

Ärgerlich ist eine WAZ-Leserin vom Best-Recyclinghof in Bottrop zurückgekehrt, wo sie eigentlich Lacke ordnungsgemäß entsorgen wollte. Doch Schadstoffe, erfuhr sie vor Ort, würden nur an bestimmten Tagen angenommen. „Dabei stand der Schadstoffcontainer doch da“, reagiert sie mit Unverständnis auf diese Regelung. Andere hätten an ihrer Stelle die Lacke vielleicht irgendwo in der Natur entsorgt, statt sich ein zweites Mal auf den Weg zum Recyclinghof machen zu müssen, mutmaßt die Leserin.

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Nun ist das keine neue Entwicklung und ist auch so auf der Internetseite der Best unter dem Stichwort „Schadstoffe“ nachlesbar: Genau zweimal in der Woche werden Farben, Lacke, Chemikalien, Batterien, Altöl und weitere Abfälle mit brenzligem Inhalt an dem speziellen Schadstoffcontainer angenommen – selbst, wenn dieser auch an den anderen Wochentagen auf dem Recyclinghof zur Verfügung stehen mag. Aber warum gibt es eigentlich diese eingeschränkten Zugangszeiten? Best-Vorstand Carsten Sußmann gibt auf Nachfrage der Redaktion Auskunft.

Best-Vorstand: Müllmenge ist rückläufig

Eine Rolle spielt, dass die abgegebene Schadstoffmenge im Laufe der Jahre in Summe rückläufig sei. Sußmann nennt Zahlen: „2019 hatten wir knapp 41 Tonnen angefallene Abfälle, 2020 waren es 33,5 Tonnen.“ In Bottrop sei ja auch kein Schadstoffmobil mehr im Einsatz, das durch die Stadtteile tourt. Denn zu den Stationen seien oft nur ein, zwei Personen gekommen, um etwas zu entsorgen. „Das Mengenaufkommen war bei den mobilen Sammlungen relativ begrenzt.“

Carsten Sussmann, Vorstand der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best).
Carsten Sussmann, Vorstand der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best). © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der Aufwand für die Betreuung des Schadstoffcontainers auf dem Recyclinghof sei auf der anderen Seite hoch: „Sie binden zwei Personen, die den ganzen Tag dort stehen.“ Das muss eine Fachkraft für Kreislaufwirtschaft mit entsprechender Zusatzqualifikation sowie Ersthelferausbildung sein, die von einer angelernten Hilfskraft unterstützt wird. Falls im Zusammenhang mit den Schadstoffen ein Unfall oder ähnliches passiere.

Ein weiterer Punkt sei, dass die Best mit dem mobilen Schadstoffcontainer zwischendurch auch unterwegs sei, um Entsorgungen an Firmen oder Schulen vorzunehmen. Fazit Sußmann: „Zwei Tage Schadstoffannahme sind aus unserer Sicht ausreichend.“

Schadstoffe in haushaltsüblichen Mengen können kostenlos am Best-Recyclinghof Donnerberg in der Regel dienstags und samstags abgegeben werden. Am 1. Samstag im Montag steht der Schadstoffcontainer allerdings immer am Recyclinghof Kirchhellen (10 bis 13.30 Uhr). Infos: best-bottrop.de; 02041 79 69 20.

Recyclinghöfe trotz Notbremse geöffnet

In Bottrop gilt nun wieder die Corona-Notbremse. Auswirkungen auf die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe Donnerberg (Südring 73) und Kirchhellen (Raiffeisenstraße 2b) hat das aber nicht. Bürger können weiterhin ohne Termin oder Anmeldung ihre Abfälle dort entsorgen. Auf dem jeweiligen Gelände muss aber ein Mundschutz getragen werden.

Laut Best können übrigens Corona-Schnelltests aus privaten Haushalten nach der Benutzung in der grauen Restmülltonne entsorgt werden.