Bottrop. Annalena Baerbock soll die Grünen als Kanzlerkandidatin im Bundestagswahlkampf anführen. So reagieren die Bottroper Grünen auf die Entscheidung.

Annalena Baerbock soll Kanzlerin werden – zumindest wenn es nach den Grünen geht. Sie und der zweite Parteivorsitzende der Grünen, Robert Habeck, haben sich entsprechend verständigt. Vor Ort in Bottrop sind sie zufrieden mit dieser Entscheidung, hätten aber auch mit Habeck als Spitzenkandidat gut leben können. In dieser Einschätzung sind sich Joachim Gutsche, Sprecher der Grünen in Bottrop, und Andrea Swoboda, Fraktionsvorsitzende im Rat, einig.

Der Bottroper Grünen-Vorsitzende Joachim Gutsche und die Fraktionsvorsitzende im Rat, Andrea Swoboda.
Der Bottroper Grünen-Vorsitzende Joachim Gutsche und die Fraktionsvorsitzende im Rat, Andrea Swoboda. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Man habe eben das Glück, zwei Leute zu haben, die für diese Kandidatur infrage gekommen wären, sagt Gutsche. Nun sei die Wahl auf Annalena Baerbock gefallen „und darüber freuen wir uns“. Noch bis zur Verkündigung am Montagmorgen hätte sie keine Prognose abgeben können, wer von den beiden es schließlich wird, sagt Andrea Swoboda im Rückblick. Ausdrücklich lobt sie damit nicht nur die Entscheidung sondern auch die Art und Weise, wie sie zustande kam. Gerade mit Blick auf CDU und CSU, die ja derzeit auch einen Kanzlerkandidaten aufstellen wollen, spricht Gutsche von einer sehr ruhigen, professionellen Entscheidung, bei der auch im Vorfeld nichts durchgestochen worden sei.

Baerbock und Harbeck erfahren beide große Wertschätzung aus Bottrop

Es ist das erste Mal, dass die Grünen in eine Bundestagswahl gehen und Anspruch auf das Kanzleramt erheben. Aus Gutsches Sicht ist das „absolut angemessen“. Es spiegele die derzeitige politische Lage wider, sagt er, auch mit Blick auf die Umfragewerte. Angesichts dessen wisse man vor Ort aber auch, dass nun viel Arbeit im Wahlkampf anstehe.

Für Andrea Swoboda ist außerdem klar: Selbst wenn die Grünen nun Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin wählen – ein Parteitag hat das letzte Wort – ziehe man trotzdem mit einem Spitzenduo in den Bundestagswahlkampf. „Ich schätze beide unendlich.“ Diese Wertschätzung erfahre das Berliner Spitzenduo aber durch die Bank an der Basis, berichten Andrea Swoboda und Joachim Gutsche von ihren Gesprächen mit Parteifreunden.

Ein Parteitag hat das letzte Wort

Und dass diesmal nicht die Basis befragt wurde vor der Spitzenkandidatur stört die Grünen vor Ort nicht? Andrea Swoboda verweist auf den noch anstehenden Parteitag. Denn streng genommen handele es sich bis jetzt nur um einen Vorschlag des Vorstands. „Wobei ich mir sicher bin, dass er angenommen wird.“ Dann verweist sie auf Mitgliederbefragungen vor der letzten Wahl. Damals hatte Cem Özdemir nur einen hauchdünnen Vorsprung vor Robert Habeck. Ein Basis-Entscheid müsse also nicht immer eindeutiger ausfallen.