Kirchhellen. Die Nachfrage nach dem Saisongemüse ist bei den Kunden ungebrochen. Soviel kosten zurzeit die ersten Spargelstangen in den Hofläden.

In diesen turbulenten Corona-Zeiten ist wenigstens auf den Spargel Verlass. Das königliche Gemüse erblickt in diesen Tagen das Licht der Welt – pünktlich zu Ostern. Die Spargelbauern in Kirchhellen hoffen auf eine erfolgreiche Saison: Ab sofort es mit der Winterruhe vorbei.

Auf dem Spargelhof Beckmann an der Rentforter Straße fiel am frühen Mittwochmorgen der Startschuss für den Verkauf. Die Lust auf den Spargel aus Kirchhellen scheint ungebrochen. „Es gibt viele Anrufe und Interessenten“, sagt Wilhelm Beckmann vom hauseigenen Familienbetrieb. Manche Kunden kommen spontan vorbei und stellen ihr Auto auf dem Parkplatz vor dem Hofladen ab. Anschließend dürfen sich dort maximal acht Personen unter Einhaltung der Corona-Regeln (Abstand, Maskenpflicht, Hände desinfizieren) gleichzeitig aufhalten.

Kilopreis beginnt bei neun Euro

Der Spargel kommt frisch vom Feld. In grünen Kisten liegt er in den Größen dünn, mittel und dick sowie in verschiedener Qualität sortiert. Momentan wird unter den Folien auf den Feldern noch genau hingeschaut, ob sich der Spargel zeigt. Genießern wird allein schon beim teils makellosen Aussehen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Preis pro Kilo liegt bei Beckmann zurzeit zwischen 9 und 16 Euro.

Spart Handarbeit: Spargelschälmaschine bei Beckmann.
Spart Handarbeit: Spargelschälmaschine bei Beckmann. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Auf dem Hof Umberg sind die ersten Spargel bereits in der vergangenen Woche gestochen worden. Die Verkaufsstände sollen jedoch erst nach und nach aufgebaut werden. „Für die Stände reicht die Menge momentan nicht aus. Deswegen haben wir den Verkauf vorerst auf den Hofladen beschränkt“, sagt Landwirt Jörg Umberg. Aber: „Wir sind mit dem Spargel zufrieden.“

Ein paar Sonnentage fehlen

Umberg lässt durchblicken, dass er sich zum jetzigen Zeitpunkt eine weitaus größere Spargelmenge gewünscht hätte – vor allem, weil das umsatzstarke Ostergeschäft vor der Tür steht. Wäre in der zurückliegenden Woche an drei, vier Tagen mehr Sonne gewesen, wäre der Ernte womöglich schon besser.

Zwischen Tunnel und Folien erwärmt sich die Luft bei Sonneneinstrahlung. Der Boden wird dadurch ebenfalls erwärmt. Die Folge: gute Bedingungen für den Spargel. Aber nicht nur der bewölkte Himmel verhinderte eine bisher größere Erntemenge. Auch Sturmtief Klaus hat am 11. März die Spargelbauer geärgert und auf Trab gehalten. Die wärmenden Folien für die Spargel wurden für eine kurze Zeit heruntergenommen, damit sie durch den Sturm nicht zerfetzt werden.

Erntehelfer mit Testnachweis

Trotzdem blickt Umberg zuversichtlich auf die kommende Spargelsaison, die offiziell am Johannistag, 24. Juni, endet. Die ersten gestochenen Stangen haben bei ihm den Geschmackstest bestanden. „Sehr hohe Qualität“, so sein Urteil. Die Preisspanne beträgt 8 bis 16 Euro das Kilo. Zunächst ist der weiße Spargel erhältlich, sein grüner Bruder lässt noch auf sich warten.

Bei beiden Landwirten sind wie gewohnt Erntehelfer aus Osteuropa im Einsatz. „Bei uns darf keiner anfangen, der nicht schon vor der Anreise negativ getestet worden ist“, sagt Jörg Umberg. Auch beim Spargelhof an der Rentforter Straße reisen laut Wilhelm Beckmann nur die polnischen Helfer an, die einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Auch hier gibt es Spargel

Erntefrischen Spargel aus Kirchhellen gibt es außerdem in den Hofläden beim Schmücker Hof (Auf der Höhe 9) und Miermanns Scheune (Scheideweg 38). Hof Borgmann in Feldhausen (Im Winkel 5) eröffnet am Samstag die Spargelsaison. Kunden können auch vorbestellen (015739105535) und abholen.

In Feldhausen im Gasthof Berger (Schlossgasse 35) hat Chefkoch Stefan Bertelwick wieder Spargelgerichte auf der Außer-Haus-Karte.

Mehr Infos unter www.schmuecker-hof.de, www.miermanns-scheune.de und www.gasthof-berger.de