Kirchhellen. Der Verkehr im Neubaugebiet Schultenkamp und der geplanten Feuerwehrstandort lösen Debatten im Dorf aus. Auch in der Bezirksvertretung.

Die Dorfheide soll zwischen Rentforter und Burgstraße Fahrradstraße werden. Diesen Wunsch schickt die Bezirksvertretung mit breiter Mehrheit Richtung Rathaus. Das soll aber nur ein erster Schritt sein. Weitere Verbesserungen nicht nur für den Radverkehr wollen die Parteien auf der Basis von Verkehrs- und Entwicklungsdaten gemeinsam beraten. Zweites großes Thema: die Pläne für den neuen Feuerwehrstandort.

Der Wunsch nach besseren und sicheren Radwegen findet breite Zustimmung in der Bezirksvertretung. Insbesondere der Schulweg aus den Neubaugebieten Richtung Gregorschule liegt den Politikern am Herzen. Dabei sucht die SPD die große Lösung und beantragte erneut eine Verkehrsanalyse für das Neubaugebiet Schultenkamp/Dorfheide inklusive des geplanten neuen Feuerwehrstandortes an der Rentforter Straße/In der Koppel. „Dieses Verkehrskonzept wünschen wir uns seit mindestens 15 Jahren“, kommentierte Oliver Mies (FDP).

Erster Schritt zu mehr Schulwegsicherheit

Weil das so ist, strebt die CDU kurzfristige Lösungen an. Sie schlägt vor, den westlichen Teil der Dorfheide zwischen Rentforter und Burgstraße schnellstmöglich zur Fahrradstraße zu machen. Der östliche Teil der Dorfheide steht noch nicht für eine solche Maßnahme zur Verfügung: Dort beginnen Ende März die Arbeiten zur Sanierung der maroden Straße.

„Wir wissen doch alle, was auf dem Schulweg der Gregorschule morgens und nachmittags los ist“, warb CDU-Sprecher Dominik Nowak für eine schnelle Lösung, um radelnden Kindern zu mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu verhelfen. Auch Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder warb um die Unterstützung der SPD für diese schnelle Maßnahme. Über die größeren Lösungen wie Radwegeanbindungen nach Grafenwald könne ein interfraktioneller Arbeitskreis auf Grundlage einer Datensammlung der Verwaltung Vorschläge erarbeiten. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Grundstücksfrage weiter nicht geklärt

Auf Antrag der Grünen berichtete Oliver Schüttler vom Planungsamt über den Stand der Prüfung des geplanten Standortes für einen Neubau der Feuer- und Rettungswache Kirchhellen. Der kommt nicht recht voran, weil immer noch Verhandlungen laufen über einen Grundstückskauf oder Tausch, mit dem die Feuerwehr direkte Zufahrt zur Rentforter Straße bekommen soll. Schüttler: „Ich bin guten Mutes, dass wir bald Ergebnisse präsentieren können.“

Grüne und ÖDP machen keinen Hehl aus ihrer Ablehnung des Standortes auch wegen des Artenschutzes für den Kiebitz (siehe Box). Vor zahlreichen anwesenden Mitgliedern der Bürgerinitiative gegen den Standort sagte auch SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann: „Das ist und war nicht unser Wunschstandort. Für die CDU sagte Dominik Nowak: „Auch wir sehen das so, dass die Gutachten, die jetzt in Auftrag gegeben werden, eine Gesprächsgrundlage bilden für eine ergebnisoffenen Standortdiskussion.“

Zahl der Kiebitze ist zurückgegangen

„Wir haben es nicht geschafft, den Bestand an Kiebitzen in Kirchhellen zu halten“, musste Umweltplaner Tilman Christian vor der Bezirksvertretung zugeben. 2020 seien nur noch elf Brutpaare gezählt worden. Nach Angaben von Experten sei das vor allem eine Folge der Trockenheit der letzten drei Jahre.Die SPD hatte angesichts der für die Kiebitze verlorenen Brutflächen im Neubaugebiet die Verwaltung an ihre Zusage aus dem Vorjahr erinnert, die Population der Kiebitze wenigsten zu halten, wenn nicht zu vergrößern. Elly Vaupel (ÖDP) kommentiert: „Mit dem Feuerwehr-Neubau wird es für die Kiebitze dort nicht gemütlicher.“