Bottrop. Vor zwei Jahren hat der Askania-Markt in Bottrop eröffnet. Jetzt hat die Kette mit Filialen in ganz NRW Insolvenz angemeldet. So geht’s weiter.
Schreibwaren, Geschenkartikel, aber auch Spielwaren – das ist das Sortiment des Askania-Fachmarktes an der Gladbecker Straße. Vor gut zwei Jahren hat das Unternehmen seine Filiale in Bottrop eröffnet, jetzt hat die Kette aus Recklinghausen Insolvenz anmelden müssen. Die Pleite sei eine Folge von Corona, so äußerte sich Geschäftsführerin und Inhaberin Birgit Böger gegenüber dem Nachrichtenportal 24Vest. „„Wir waren ja eine gesunde Firma – bis die Corona-Krise kam.“
Vom Zeitpunkt der Schließung bis Anfang Februar habe Askania einen Umsatzverlust von zwei Millionen Euro hinnehmen müssen. Da sei der Gang in die Insolvenz unausweichlich gewesen. „Wir mussten unsere 24 Filialen am 13. Dezember schließen. Die Novemberhilfe haben wir nicht bekommen, weil wir da ja noch geöffnet hatten, und die Dezemberhilfe haben wir nicht beantragen können, weil wir keine Novemberhilfe erhalten haben. Das ist doch absurd. Und für den Januar hätten wir allenfalls Zuschüsse für die Kosten bekommen können.“
Bochumer Rechtsanwältin ist vorläufige Insolvenzverwalterin
Das zuständige Amtsgericht Bochum hat die Bochumer Rechtsanwältin Dorothee Madsen zur vorläufigen Insolvenzverwalterin ernannt. Gemeinsam mit der Geschäftsführung habe sie sich über die Möglichkeiten einer Sanierung des Geschäftsbetriebes ausgesprochen. Zudem werden man nun den ersten Kontakt zu potenziellen Käufern des Unternehmens aufnehmen. Unterstützt wird die Insolvenzverwalterin dabei von einer Beratungsgesellschaft, die den Markt sondiert. Parallel dazu seien sämtliche Maßnahmen zur Stabilisierung des gesamten Geschäftsbetriebes vorgenommen worden.
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Betroffen von der Insolvenz sind 140 Mitarbeiter in 24 Niederlassungen in NRW und Thüringen. Die Filialen habe man aufgrund der Corona-Pandemie schließen müssen. Die Insolvenz bedeutet zunächst nicht zwangsläufig sofort den nächsten Leerstand in der Bottroper City. Denn die Insolvenzverwalterin sagt: „Wir streben die Wiedereröffnung sämtlicher Filialen an, sobald die von der Bundesregierung angeordneten Schließungsverfügungen wieder aufgehoben werden.“
Bezahlung der Mitarbeiter ist sichergestellt
Die Bezahlung der Mitarbeiter sei zunächst einmal sichergestellt, so die Insolvenzverwalterin. Gehälter und Kurzarbeitergeld würden aktuell vorfinanziert, einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Arbeitsagentur Bochum habe man für die Monate Januar bis März gestellt. „Die Auszahlung der Gehälter und des Kurzarbeitergeldes für Januar 2021 erfolgte nach entsprechender Zustimmung Anfang Februar 2021.“