Bottrop. Die Baustelle auf Bottrops Hauptverkehrsachse lässt den Verkehr zusammenbrechen. Der Ärger ist groß. Die RWW erklärt, wie lang es noch dauert.

Gute Nerven benötigen Verkehrsteilnehmer zurzeit auf der Essener Straße in Richtung Essen. Ein Wasserrohrbruch auf Höhe Plankenschemm an der Auffahrt zur A 42 bringt zahlreiche Pendler auf die Palme. Ab der Hausnummer 187 wird die Essener Straße einspurig, der rechte Fahrstreifen ist gesperrt.

Die RWW ist seit Montag vor Ort im Einsatz. Das Loch ist von einer beauftragten Firma ausgehoben worden. Anschließend wird von der RWW geschaut, welcher Schaden vorliegt. RWW-Pressesprecher Ramon Steggink dazu: „Die Ursache des Rohrbruchs kennen wir bislang nicht.“

Trinkwasserversorgung in Bottrop war zu jeder Zeit gewährleistet

Am Freitag, 5. Februar, wurde der Schaden gemeldet – also vor jenem Wochenende, als der Winter mit eisigen Temperaturen hereinbrach. Weil tagsüber zuviel Verkehrslärm auf der viel befahrenen Straße zu hören ist, seien Mitarbeiter noch abends vor Ort gewesen und hätten mit speziellen Geräten, die auf die Straße gesetzt werden, geprüft, wo sich der Schaden im Rohr befindet und was für ein Problem vorliegen könnte. „Der Ausschlag des Gerätes deutete auf einen Rohrbruch hin“, sagt Steggink. Er mutmaßt, dass die klirrende Kälte möglicherweise ein Grund für den Schaden sein könnte. Genaueres werde die Untersuchung zeigen.

Durch die Baustelle ist die Essener Straße in Fahrtrichtung Essen, in Höhe der A 42, nur einspurig befahrbar.
Durch die Baustelle ist die Essener Straße in Fahrtrichtung Essen, in Höhe der A 42, nur einspurig befahrbar. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Trinkwasserversorgung sei zu jeder Zeit gewährleistet gewesen. „Wenn Gefahr in Verzug gewesen wäre, hätten wir den Rohrbruch sofort repariert“, betont der RWW-Pressesprecher. Mit Blick auf die Witterung habe man sich mit der Stadt Bottrop darauf verständigt, die Reparatur auf diese Woche zu verschieben. Ende nächster Woche soll der Rohrbruch behoben sein.

Zur Mittagszeit reicht der Rückstau bis zum Südring-Center.

Bis dahin ist Geduld bei Verkehrsteilnehmern gefragt. Ein Besuch zur Mittagszeit vor Ort zeigt: Der Rückstau bildet sich bis zum Südring-Center. Autos aus der Lehmkuhler Straße, Devensstraße und Armelerstraße benötigen mehrere Minuten, um überhaupt auf die Essener Straße zu gelangen. Leicht vorstellbar, wie es erst im Berufsverkehr aussieht. Ein Blick in die wartenden Autos genügt, um die Stimmung einzufangen. Die Gesichter hinterm Lenkrad sprechen Bände.

Vor der Baustelle müssen sich alle Autofahrer in Fahrtrichtung Essen auf einer Spur einordnen.
Vor der Baustelle müssen sich alle Autofahrer in Fahrtrichtung Essen auf einer Spur einordnen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

„Ich kann nachvollziehen, dass die Baustelle bei dieser wichtigen Verkehrsader zu Unmut führt“, sagt Ramon Steggink. Mancher flucht wie ein Rohrspatz oder zeigt dem Vordermann mit der Hand den Scheibenwischer. Andere rauchen eine Zigarette und wiederum andere beherrschen nicht das Reißverschlussverfahren und wollen sich schon an der Eisenbahnbrücke in die freie linke Fahrbahn einordnen. Die Folge: Der Stau wird immer länger.

Vestische hat den Fahrplan für den Schnellbus von Bottrop nach Essen angepasst

Autofahrer suchen Schleichwege

Autofahrer, die dem Stau auf der Essener Straße entfliehen wollen, versuchen seit Montag ihr Glück über Schleichwege durch Ebel. Aber damit ist bald Schluss.Der Fachbereich Tiefbau der Stadt Bottrop hat angekündigt, dass wegen der dortigen Großbaustelle und Kanalsanierung die Brücke über die Berne an der Hafenstraße in den kommenden Tagen gesperrt werden soll.

Betroffen von der Baustelle ist auch die Vestische. Das Nahverkehrsunternehmen hat seinen Fahrplan für den SB 16 nach Essen angepasst. „Wir haben überlegt, wie wir die Fahrzeit, die durch die Baustelle verloren geht, einhalten können“, erklärt Vestische-Sprecher Christoph van Bürk. Zuvor hätten Mitarbeiter die Lage vor Ort beobachtet. In Essen entfallen deshalb bis auf weiteres die Haltestellen „Rathaus Essen“, „Hollestraße“ und „Essen Hbf“. „Eine Umleitung des SB 16 war keine Option“, erklärt Vestische-Sprecher Christoph van Bürk. „Das wäre zu großräumig und mit einem ähnlichen Zeitproblem gewesen.“

Die Ruhrbahn verweist darauf, dass Fahrgäste mit dem Ziel Essen Hauptbahnhof ab Berliner Platz mit den U-Bahnlinien U11, U17 und U18 weiterfahren können.