Kirchhellen. Die Feldhausener Gastronomen setzen auf ein Ende des Lockdowns nach den Osterferien. Und wünschen sich früh klare Regeln von der Politik.

Trotz des an manchen Tagen florierenden Außer-Haus-Verkaufes von Gerichten und Kuchen hat der Lockdown den Gasthof Berger in Feldhausen bis zu 70 Prozent seines Umsatzes gekostet. Die beiden Chefs Stefan Bertelwick und Volker Rütter setzen auf Lockerungen in der Gastronomie nach den Osterferien und auf gutes Wetter: „Wir hoffen auf das Frühjahr.“ Und auf klare Regeln aus der Politik.

Der Sonntag war ein Umsatzbringer für die Feldhausener Gastronomie. „Wahnsinn“, sagt Bertelwick: „Valentinstag, Sonne und endlich freigeräumte Straßen“ haben nach seiner Einschätzung dafür gesorgt, dass die Abholer sich an der Schlossgasse die Klinke in die Hand gegeben haben. Allein das Fischgericht ging 60mal über den Pass, das Valentinsmenü war schon mittags ausverkauft.

Kuchenspende an St. Johannes

ber es gab auch andere Tage wie den Sonntag zuvor. Weil die Kundschaft ausblieb, haben Bertelwick und Rütter drei Viertel ihres Kuchenvorrats ans Altenheim St. Johannes gespendet. „Die konnten sogar noch das Lorenz-Werthmann-Haus mitversorgen“, sagt Bertelwick. Schön für die Senioren, schlecht fürs Geschäft: Der Wareneinsatz war im Wortsinn verschenkt.

Bertelwick und Rütter haben Novemberhilfe beantragt (und letzte Woche endlich auch bekommen), Kurzarbeit angemeldet und die Zähne zusammen gebissen. „Mit unserem Außer-Haus-Verkauf wollen wir ein Lebenszeichen geben und unseren Gästen in Erinnerung bleiben für hoffentlich bessere Zeiten“, sagen sie. Manche Gastronomen verfahren ebenso (siehe Infobox), andere wie die Brauhaus-Betreiber Prgomet haben die Hütte dicht gemacht und warten auf ein Ende des Lockdown.

„Wir müssen wissen, welche Regeln gelten“

Der kommt hoffentlich mit dem Ende der Osterferien. Wie der Bürgervereinsvorsitzende Hermann Reinbold seht Bertelwick Gastronomie und Kultur in einer dritten Lockerungsstufe nach dem Einzelhandel und weiteren körpernahen Dienstleistungen. Hilfreich wäre ein klarer Fahrplan, sagt Bertelwick: „Wir müssen wissen, welche Regeln gelten, wenn wir wieder öffnen dürfen?“

Dass sie unter Corona-Bedingungen bewirten können, haben die Gastronomen schon letztes Jahr bewiesen. Vor allem im großen Garten haben sie reichlich Platz zum Einhalten der Abstandsregeln. Den Gästen hat das gutgetan damals: „99 Prozent der Leute waren entspannt.“

Bis das wieder geht, werden die Gastronomen weiter Freitag bis Sonntag von 11.30 bis 19 Uhr Kuchen und Speisen zum Mitnehmen verkaufen. Bestellungen sind ab Mittwoch möglich (02045-2668). Für die Zeit nach dem Lockdown feilen Bertelwick und Rütter an einem neuen Geschäftsmodell, das auf veränderte Essgewohnheiten etwa im Homeoffice reagiert: Montag und Dienstag Ruhetage, Mittwoch bis Sonntag ganztägig warme Speisen.

Info: Weitere Gerichte zum Mitnehmen aus dem Dorf

Die „Alte Post“ (Bottroper Straße 10) bietet zum Abholen eine gewohnt steaklastige Karte an. Abholzeiten sind Freitag und Samstag von 16 bis 20 Uhr und Sonntag von 11.30 bis 20 Uhr. Vorbestellungen:
02045 – 54 07.

Fratelli an der Hauptstraße 47 (02045/4146 191) liefert jetzt auch Mittagessen. Von Dienstag bis Samstag wird geliefert von 12 bis 14.30 Uhr. Abholung von Vorbestellungen ist bis 15 Uhr möglich. Abends liefert Fratelli von 17 bis 22 Uhr, in der Zeit kann auch abgeholt werden. Sonntags: Liefern und Abholen von 12 bis 22 Uhr. Ab einem Bestellwert von 20 Euro ist die Lieferung gratis.

Mittagstisch to go mit wöchentlich wechselnden Karten bieten an der Hauptstraße auch die Fleischerei Riesener (02045-2235, außer samstags) und Biometzger Scharun (02045-7471).

Der Grafenwälder Kult-Grieche „El Greco“ (Bottroper Straße 161) hat neben seinem Imbiss einen Bestell- und Ausgabeschalter eröffnet. Bestellt werden kann natürlich auch telefonisch
( 02045 3803), das Team liefert auch. Achtung, derzeit nur bis 21 Uhr geöffnet.

Das Café Haus Pels (Schulstraße 70, 02045-4120 888) geht ab Freitag, 19. Februar, in die zweite Abholrunde. Auf die Karte packt Susanne Lehrich-Jandewerth Grünkohleintopf, Reibekuchen, Apfelpfannkuchen sowie Kaffee und Kuchen. Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 11.30 bis 16 Uhr. Vorbestellungen ab 10 Uhr sowie Donnerstag von 10 bis 14 Uhr.

Das Restaurant „Up de Schmudde“ (Dorfheide 48) serviert zum Mitnehmen seine beliebten Pfannkuchen nach dem Fockenberg-Familienrezept sowie weitere Speisen von der Abholkarte. Zeiten: Mittwoch bis Sonntag 17 bis 21 Uhr. Freitag, Samstag und Sonntag außerdem von 11.30 bis 14 Uhr. Kontakt: 02045 95520 oder 0171 8792665.

Randnotiz: Eismann Paolo Fini ist zurück. Ein paar Tage später als im November angekündigt, aber immerhin: Mitten in Frost, Eis und Schnee hat er am vergangenen Freitag sein „Eiscafe Pisa“ (Hauptstraße 43) aufgemacht. Und am Samstagnachmittag haben die Leute Schlange gestanden für die ersten Bällchen to go. Bis ums Eck. Übrigens: Die Sitzbank am Brezelbruder ist vom Eise befreit.