Bottrop. Besuch in der ev. Kita am Martinszentrum. Träger betreut im Pandemiebetrieb in allen Einrichtungen rund 220 Kinder - bei über 1000 Plätzen.
Bis mindestens Ende Januar sind die Kitas im eingeschränkten Pandemiebetrieb. Eltern sind aufgerufen, ihren Nachwuchs möglichst nicht in die Einrichtungen zu bringen. "Nicht, weil wir die Kinder nicht gerne hier hätten", betont zum Beispiel Nicole Klinger, Kita-Abteilungsleiterin in der evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. "Im Moment ist nur unser Ziel, hier so wenige Kontakte wie möglich zu haben, da sind wir alle in der Verantwortung."
So bleibt der Großteil der Kinder aktuell tatsächlich den evangelischen Kitas fern. Bei insgesamt 1085 Plätzen in elf Einrichtungen wurden am Mittwoch bei dem kirchlichen Träger 221 Kinder betreut. Die Zahl kann sich von Tag zu Tag ein wenig verändern.
Viel Platz zum Spielen in der Kita, die Stimmung ist entspannt
In der Kita am Martinszentrum sind es am Morgen beispielsweise acht (von insgesamt 31) in zwei festen Gruppen. Die Jungen und Mädchen ab Kleinkindalter haben viel Platz zum Spielen, es ist ziemlich ruhig, die Stimmung ist entspannt. Ob die Kinder ihre sonst gewohnten Spielkameraden vermissen? "Sie merken natürlich, dass weniger Kinder da sind", sagt eine Erzieherin aus der Raupengruppe, wo die Jüngsten betreut werden. "Aber sie genießen auch die höhere Aufmerksamkeit."
Grundsätzlich kann jede Familie mit dringendem Bedarf die Kita-Betreuung nutzen, mit um zehn Stunden reduzierter Wochenstundenzahl. "Viele sehen die Dringlichkeit unterschiedlich. Wir haben auch Kinder, von denen wir wissen, dass die Dringlichkeit nicht an der Berufstätigkeit der Eltern liegt." Sondern von den Familien vielleicht gesehen werde in sozialen oder pädagogischen Faktoren.
Andere wiederum benötigen aufgrund ihres Berufs mehr Betreuungsstunden. "Sie können dann einen Antrag stellen. Das passiert auch, aber nicht geballt", so Klinger. Im Übrigen: "Unsere Mitarbeiterinnen haben auch Kinder in anderen Einrichtungen oder im Homeschooling." Sie könnten im eingeschränkten Kita-Betrieb Überstunden abfeiern, um den Nachwuchs daheim zu betreuen. Gleichzeitig sind auf diese Weise weniger Kontaktpersonen in den Kindergärten.
Betretungsverbot für Eltern und strikte Hygieneregeln
Währenddessen werden die schon geübten Corona-Regeln in den evangelischen Kitas beibehalten. Wie das Betretungsverbot für Eltern, das regelmäßige Desinfizieren etwa von Türklinken und Spielzeug durch im Oktober extra eingestellte Alltagshelfer, das Beibehalten fester Gruppen und Betreuungsteams auch im Turn- und Außenbereich. "Wir versuchen das hier so sicher zu machen, wie wir können", betont Nicole Klinger, die auch Leiterin der Kita an der Martinskirche ist. Dort gab es noch keine Corona-Fälle, aber "wir haben Kitas, wo Gruppen geschlossen wurden und Mitarbeiter in Quarantäne waren".
Um bei allen coronabedingten Einschränkungen Kontakt zu den Familien zu halten, plant die evangelische Kirche Bottrop übrigens im Januar eine neue Aktion: eine digitale Kinderreihe mit kleinen Lied- oder Geschichtenvideos.