Bottrop. 70 Mitarbeiter und Bewohner in zwei Bottroper Awo-Senioreneinrichtungen sind an Corona erkrankt. Betreiber und Stadt ergreifen Gegenmaßnahmen
In zwei Awo-Altenheimen in Bottrop sind insgesamt 70 Bewohner und Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Besonders betroffen sind das Ernst-Löchelt-Seniorenzentrum auf dem Eigen und das Seniorenzentrum Fuhlenbrock.
Im Ernst-Löchelt-Seniorenzentrum sind 22 Bewohner und 10 Mitarbeitende positiv getestet worden. Zusätzlich befinden sich zehn Mitarbeitende als Kontaktpersonen in Quarantäne. Im Seniorenzentrum Fuhlenbrock wurde das Virus aktuell bei 23 Bewohnern und 15 Mitarbeitern nachgewiesen.
Stadt Bottrop und Awo-Haus erlassen ein Besuchsverbot
Als eine Konsequenz daraus gilt im Fuhlenbrocker Seniorenzentrum derzeit ein Besuchsverbot - vorerst bis zum 18. Januar. Weitere Maßnahmen würden mit dem Gesundheitsamt abgestimmt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Stadt und Awo.
Wie das Virus in die Einrichtung gelangte und sich dort so stark verbreitet hat, ist bislang nicht nachvollziehbar. Die Nachverfolgung des Gesundheitsamtes läuft auf Hochtouren, auch um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Neben den regelmäßigen Testungen wurden weitere Tests veranlasst. Außerdem versuchen Awo und Gesundheitsamt zusätzliches Personal zu gewinnen, um die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner weiter gut aufrechtzuerhalten.
Positiv getestete Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne
Alle positiv getesteten Mitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne und dürfen nicht zur Arbeit kommen. Die Angehörigen der positiv getesteten Bewohner sind informiert. Die betroffenen Bewohner sind von den anderen isoliert, so die weiteren Maßnahmen.
Während das Ernst-Löchelt-Seniorenzentrum den ersten Impfdurchlauf bereits hinter sich hat, ist der Impfstart im Fuhlenbrock noch nicht sicher: „Wegen des Infektionsgeschehens kann es sein, dass sich der für Ende Januar geplante Impftermin verschiebt“, so Gabriele Borchmann, Awo-Regionalleiterin.
Damit gibt es nun auch in Bottrop Infektions-Hotspots
Andreas Pläsken, Sprecher des Bottroper Corona-Krisenstabs, betont, dass alles getan werde, um die Situation schnellstmöglich zu verbessern. „AWO und Stadtverwaltung arbeiten eng zusammen, um die Infektion einzudämmen.“
Mit dem Ausbruch in den beiden Einrichtungen gibt es nun auch in Bottrop zwei große Infektionsherde, auf die sich eine Vielzahl der Infektionen zurückführen lässt - so genannte Hotspots. Bisher hatte der Krisenstab mit Blick auf die Verteilung der Infektionen immer von einem "diffusen Infektionsgeschehen" gesprochen. Das heißt die Infektionen verteilten sich im gesamten Stadtgebiet.
Bewegungsradius nur bei diffusem Infektionsgeschehen einschränken
Das wird noch einmal von Bedeutung bei der Debatte um die 15-Kilometer-Grenze. Denn das Land NRW sagt in der Corona-Schutzverordnung eindeutig, dass eine Einschränkung des Bewegungsradius nur sinnvoll und auch angemessen sei, wenn ein hohes und auch diffuses Infektionsgeschehen vorliege. Wörtlich heißt es in der Vorordnung dazu: "Auch muss es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen handeln, das nicht auf einzelne Einrichtungen begrenzt ist. Denn andernfalls würde durch die Beschränkung der Bewegungsfreiheit keine Wirkung zu erwarten sein."
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