Kirchhellen. Stromversorger Ele meldet: Wenn alles gut geht, sind wir zum Jahresende durch mit der Baustelle Hackfurthstraße. Nur: Bisher ging dort wenig gut.
Seit mehr als neun Monaten ist die Hackfurthstraße Baustelle zwischen Oberhof- und Rentforter Straße. Der Stromversorger Ele wollte dort längst fertig sein mit der Erneuerung seiner Stromkabel. Jetzt sagt Elke-Sprecherin Stefanie Genthe mit aller Vorsicht: Wenn alles gut geht, sind wir zum Jahresende fertig. Und fügt selbst hinzu: „Allerdings ist da schon so viel schiefgegangen...“
Einer der letzten Medientermine der Stadt im Jahr 2019 war die Präsentation der umgebauten Kirchhellener Straße vor dem Rathaus. Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, kam trotz des strömenden Regens mit breitem Lächeln zum Termin: „Ich habe den Zuwendungsbescheid für die Hackfurthstraße.“ Die Bezirksregierung Münster steuerte eine siebenstellige Summe bei zum kompletten Ausbau der wohl übelsten Marterpiste im Dorf, den Bürger und Bezirkspolitiker seit mindestens zehn Jahren fordern.
Seit zehn Jahren Marterstrecke
Immer wieder hatte die Stadt vertröstet. Die Sanierung mache noch keinen Sinn, solange über die Hackfurthstraße der Schwerlastverkehr ins Neubaugebiet Schultenkamp rollte. Vor der Sanierung müsse auch der Kanalbau noch durch, und da müsse vorher der Kanalbau an Papen- und Dorfheide gemacht werden.
Inzwischen rollen Bagger und Laster über die Rentforter Straße zum dritten Bauabschnitt des größten Neubaugebietes der Stadt; der Kanalbau Papenheide ist durch, der an der Dorfheide sollte zu Jahresbeginn 2020 starten und diesen Monat fertig sein - und dann könne die Stadt endlich den Großauftrag vergeben für Kanalbau und den anschließenden Komplettausbau der Hackfurthstraße für geschätzt 2,8 Millionen Euro.
Naja, sagte Wilken Ende 2019, vorher müssten die Versorger noch einige Vorarbeiten machen, Nix Großes, Restarbeiten halt. Der Wasserversorger RWW sei ja schon dran, und dann müsse halt die Ele noch ein paar Strippen ziehen.
Wasserversorger räumt Verzögerungen ein
Da hatte RWW-Sprecher Ramon Steggink allerdings schon einräumen müssen, an den Wasserleitungen werde der Versorger l änger arbeiten müssen als geplan t. Kaum war das RWW dann weg, ließ die Ele wieder neue Baustellenampeln errichten. Er wurde Frühling, es wurde Sommer, und Politiker wollten wissen: Wie geht’s denn voran mit der Dorfheide? Schulterzucken im Tiefbauamt: Wir haben noch gar nicht angefangen. Wir müssen auf die Ele warten .
Die entschuldigte die Verspätung durchaus selbstkritisch, räumte Planungs- und Kommunikationsprobleme ein. Vermutliches Ende der Bauzeit? Die Ele-Sprecherin wollte sich, aus Erfahrung klug geworden, lieber nicht festlegen. Im Herbst meldete der Fachbereich Tiefbau den Bezirksvertretern: Es wird wohl Ende Oktober. Die Politiker sagten nichts, dachten aber alle dasselbe: Glauben wir erst, wenn wir es sehen.
Montag kommt die Kabeltrommel
Inzwischen ist die Baustelle von der Horsthof- bis zur Kreuzung Rentforter Straße gewandert. Dort musste Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder feststellen: Durch die Absperrung kommen an der Oberhofstraße weder Radler noch Fußgänger durch.
Jetzt sind alle Leerrohre in den Straßen verlegt. Montag rücken die Arbeiter mit der großen Kabeltrommel an und ziehen das 10.000.Volt-Kabel ein. Danach nimmt die Ele Kontakt zu den Anwohnern auf, um deren Anschlüsse auf die neue Leitung umzulegen. Und dann, sagt Stefanie Genthe, „sind die Netzarbeiten bis Ende des Jahres hoffentlich fertig.“ Wenn alles gut geht.
Zwei weitere Sanierungsabschnitte
Der Komplettausbau der Hackfurthstraße zwischen Dorfheide und Rentforter Straße steht auf Platz eins des Fünfjahresplans für den Straßenausbau, den der Fachbereich Tiefbau im Juli vorgelegt hat. Für die Straßensanierung werden auch die Anwohner ihren Beitrag zahlen müssen.
Voraussichtlich nicht beitragspflichtig sind zwei weitere Sanierungsmaßnahmen auf der Hackfurthstraße, die ebenfalls weit oben stehen auf der Prioritätenliste : die Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen Dorfheide und Dorstener Straße (geschätzte Kosten: 300.000 Euro) und eine Gehwegsanierung in Höhe Eichenkamp .