Kirchhellen. Gleich am erste Arbeitstag erlebt der neue Schulleiter Dirk Willebrand eine Premiere. Außerdem bereitet er schnelle Corona-Entscheidungen vor.

15 Monate nach dem Wechsel von Schulleiter Matthias Plaputta als Qualitätsprüfer in die Bezirksregierung hat das Vestische Gymnasium einen neuen Chef: Dirk Willebrand übernahm am Montag vom kommissarischen Schulleiter Guido von St. George. Sein erster Eindruck: „Wir haben hier ein sehr gutes Team.“ Und das wird er dringend brauchen in den nächsten Tagen und Monaten.

Die Übergabe lief so ab, wie der kommissarische Schulleiter die letzen Monate erlebt hat: „unheimlich dicht“. So hat ein Biokurs am Montag erstmals Homeschooling seitenverkehrt erlebt: Weil die Lehrerin daheim bleiben musste, wurde der Unterricht von ihrem Schreibtisch in den Raum D 104 und zurück übertragen. Und mitten hinein platzte die Schulmail, dass die längst angekündigten verlängerten Weihnachtsferien in NRW jetzt amtlich sind.

„Schnell und transparent entschieden“

„Wir haben in den letzten Monaten sehr schnell und transparent entschieden“, blickt Guido von St. George auf die Monate seit März zurück. „Dabei haben wir versucht, Schüler und Eltern mitzunehmen, etwa bei der Debatte um den Umgang mit der Maskenpflicht . Als Ergebnis spüren wir: Man hat Vertrauen in das, was wir hier tun.“

„Dinge, von denen ich dachte, die Umstellung dauert Jahrzehnte, haben wir in Tagen und Wochen gestemmt,“, sagt der kommissarische Schulleiter. Ein Beispiel vom vergangenen Samstag: Der fertig durchgeplante Tag der offenen Tür für die Eltern der Viertklässler ist kurzfristig gekippt worden. Also hat das Team einen Tag der offenen Videokonferenz organisiert: Samstag von 9 bis 15 Uhr waren 50 Eltern, zum Teil mit ihren Kindern, in der Schaltkonferenz und informierten sich über das Schulangebot des Gymnasiums. Guido von St. Georges Fazit: „Es war erfolgreich, aber es war auch sehr anstrengend.“

„Das ist schon sehr beeindruckend“

Das glaubt ihm sein Nachfolger aufs Wort. Er findet aber auch sehr respektvolle Worte für das, was in den letzten Monaten am Vestischen passiert ist. „Das ist schon sehr beeindruckend, was Schulleitung, Koordinatoren, das gesamte Kollegium gemeinsam mit Eltern und Schülern hier gestemmt haben“, sagt Willebrand. Stimmt, sagt sein Vorgänger mit verhaltenem Stolz: „Die Begriffe Vielfalt, Gemeinschaft und Kooperation stehen bei uns nicht nur irgendwo auf der Wand. Sie werden hier gelebt.“ Und beide sind sicher: „Das schulische Leben wird sich weiter verändern. Und zwar sehr schnell.“

Das ist der Neue

Dirk Willebrand ist in Herford geboren und in Gladbeck aufgewachsen. Er hat an der Uni Essen Lehramt studiert und von 2003 bis 2005 sein Referendariat am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) absolviert.

Nach einer Zwischenstation am Gymnasium Voerde ist er zurück ans HHG gewechselt. Führungserfahrung hat er ab Mai 2018 am städtischen Gymnasium Herten als stellvertretender Schulleiter gesammelt.