Die Stadt Bottrop trägt mehr als die Hälfte der Kosten für die Bildungsberater. Der Rat wird das Geld frei geben. Doch es gibt Kritik am Land.

An den Bottroper Schulen werden Sozialarbeiter auch im kommenden Schuljahr den Schülern, Eltern und Lehrern helfen und sie beraten. Die Vertreter der Ratsparteien im Finanzausschuss signalisierten jedenfalls, dass ihre Parteien in der nächsten Ratssitzung den Weg zur weiteren Finanzierung der Sozialarbeiterstellen frei machen werden. Sie stimmten damit auch zu, dass die Stadt weiterhin einen erheblichen Eigenanteil an den Kosten für diese Bildungsberater übernehmen wird. Insgesamt lässt sich die Stadt die Arbeit der Schulsozialarbeiter im nächsten Jahr rund 664.000 Euro kosten.

Ihr eigener Beitrag ist dabei höher als die finanzielle Unterstützung durch das Land. Denn während die Stadt sich die Finanzierung der Bildungsberater etwas mehr als 340.000 Euro kosten lässt, steuert das Land nach ihrer Darstellung mit etwas mehr als 324.000 Euro weniger als die Hälfte der Kosten bei. Vor allem ÖDP-Ratsfrau Marianne Dominas setzte sich dennoch demonstrativ dafür ein, die Sozialarbeit an den Schulen fortzusetzen. „Es müsste eigentlich noch viel mehr gemacht werden. Gerade die Corona-Krise zeigt, dass die Schulen an ihre Grenzen stoßen“, sagte sie.

An zehn Grundschulen, zwei Realschulen und drei Förderschulen aktiv

Die Schulsozialarbeiter kümmern sich zusätzlich um die Kinder, wenn diese persönliche Probleme oder Schwierigkeiten in der Schule haben. Sie bieten ihnen präventive Hilfen an oder können auch einfach nur als Gesprächspartner für sie da sein. Hierzu arbeiten sie sowohl mit den Kindern und Jugendlichen als auch deren Eltern und den Lehrkräften zusammen. Solche Bildungsberater sind an zehn Bottroper Grundschulen, zwei Realschulen und drei Förderschulen tätig. Die Schulsozialarbeiter an weiteren Schulen werden aus anderen Finanztöpfen bezahlt.

Insgesamt finanziert die Stadt dazu zwei städtische Schulsozialarbeiter sowie sieben Vollzeitstellen in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche. An dieser Kooperation gibt es allerdings Kritik von der Linkspartei. Ratsherr Niels Schmidt beklagte, dass die Kirchenmitarbeiter im Vergleich zu den städtischen Sozialarbeitern geringere Rechte hätten. Er forderte, als Schulsozialarbeiter ausschließlich städtische Beschäftigte einzusetzen.

Kritik am Land, weil sein Zuschuss konstant bleibt

Die ÖDP wiederum kritisiert das Land, weil dessen Zuschuss für die Schulsozialarbeit festgeschrieben sei und somit zum Beispiel bei Lohnsteigerungen nicht angepasst werde. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Landesförderung jedes Jahr konstant bleibt und die Stadt jedes Jahr mehr zahlen muss“, sagte Ratsfrau Marianne Dominas.