Im Bottroper Saalbau darf sich nicht jeder testen lassen. Das Gesundheitsamt schickt nur ausgewählte Corona-Verdachtspersonen dorthin.

Das Bottroper Deutsche Rote Kreuz (DRK) hilft der Stadt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie und unterstützt das Gesundheitsamt beim Testen auf das Virus. Hauptamtliche Fachkräfte des Roten Kreuzes führten nun auch im Saalbau Corona-Tests durch. Sie leisteten diesen Dienst über ihre Arbeit beim Roten Kreuz hinaus, erklärt DRK-Vorstand Benedikt Böhm-Eichholz. „Wir werden die Corona-Pandemie nur gemeinsam in den Griff bekommen“, begründet der DRK-Vorstand dieses zusätzliche Engagement des Bottroper DRK-Kreisverbandes.

Das Rote Kreuz stellt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zweimal pro Woche für einige Stunden für die Tests im Saalbau zur Verfügung. „Wir haben das jetzt erst einmal auf Zuruf gemacht“, erklärte der DRK-Geschäftsführer. Die Corona-Testphase unter DRK-Mithilfe hat in dieser Woche begonnen, die ersten beiden Test-Tage seien auch bereits über die Bühne gegangen. „Wir stellen medizinische Fachpersonal und auch Hilfskräfte dafür bereit. Dabei handelt es sich um unsere hauptamtlichen Mitarbeiter. Das sind Leute aus unserem Stammpersonal, die diese Aufgabe zusätzlich übernehmen“, sagte Benedikt Böhm-Eichholz.

Kein öffentliches Testzentrum im Bottroper Saalbau mehr

Die DRK-Kräfte leistete den Dienst im Saalbau also zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit beim Roten Kreuz, unterstrich er. „Einige haben dafür auch ihr Stundenkontingent erhöht“, erläuterte der Geschäftsführer. Die Initiative für den DRK-Einsatz sei von der Stadtverwaltung ausgegangen. Verträge für den Service des Roten Kreuzes seien mit der Verwaltung aber bisher nicht einmal abgeschlossen worden, berichtet der DRK-Vorstand. Bei der Stadtverwaltung hält man den Saalbau als DRK-Teststelle für besonders gut geeignet, weil der Bottroper Ärzteverein dort von Anfang April bis Ende Mai ein Behandlungszentrum für Corona-Patienten eingerichtet hatte. Daher konnte der Saalbau entsprechend schnell für die neue Testphase hergerichtet werden.

Wartebereich für Patienten: Im Bottroper Saalbau war von Anfang April bis Ende Mai ein Corona-Behandlungszentrum eingerichtet.
Wartebereich für Patienten: Im Bottroper Saalbau war von Anfang April bis Ende Mai ein Corona-Behandlungszentrum eingerichtet. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Anders als das zeitweise dort eingerichtete Corona-Behandlungszentrum des Ärztevereins sei der Saalbau jetzt aber keine öffentliche Test-Stelle mehr. „Es kann nicht mehr jeder dorthin kommen“, betonte Benedikt Böhm-Eichholz. Die Corona-Tests im Saalbau seien ausschließlich für einen ausgewählten Personenkreis reserviert. Das Gesundheitsamt übermittele den DRK-Mitarbeitern für jeden Testtag eine Liste, auf denen die zu testenden Personen vermerkt sind. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes informieren auch die betroffenen Patienten, wie und wann sie dort ihre Corona-Tests vornehmen können. „Personen, die nicht auf der Liste stehen, müssen wir abweisen“, machte der DRK-Vorstand daher klar.

Für Zusammenarbeit keine Frist gesetzt

Ein fester Zeitraum für die Zusammenarbeit von Gesundheitsamt und Rotem Kreuz bei den Corona-Tests sei bisher nicht vereinbart worden. „Wir arbeiten dabei so lange mit, wie wir das stemmen können und selbst noch genügend Manpower haben“, sagte Benedikt Böhm-Eichholz. „Wir haben 270 Mitarbeiter, aber es können ja auch bei uns immer einmal Leute dabei sein, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben“, sagte der DRK-Vorstand.

Auch ehrenamtliche DRK-Kräfte helfen mit

>>> Das Deutsche Rotes Kreuz ist außer mit seinen hauptamtlichen Mitarbeitern bei Bedarf auch mit seinen ehrenamtlichen Kräften bei Corona-Tests zur Stelle. „Das ist allerdings zumeist bei größeren Testereignissen der Fall“, erklärte der DRK-Vorstand.

Wenn zum Beispiel ganze Gruppen in Kindergärten oder Schulen getestet werden müssen oder Teilnehmer großer Familienfeste, seien die DRK-Helfer am jeweiligen Ort zur Stelle. Dort werden dann Zelte aufgestellt, in denen die Tests vorgenommen werden können.