Die Kosten für die Müllabfuhr laufen davon. Wertstoffe bringen immer weniger ein. So sehr steigen bald die Müllgebühren

Die Bottroper Anwohner müssen sich auf höhere Haushaltskosten im Jahr 2021 einstellen. Die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) will sowohl die Abfallgebühren für das kommende Jahr als auch die Gebühren für die Straßenreinigung anheben. Die Gebühren für die blaue Papiertonne und für Sperrmüllabfuhren sollen dagegen stabil bleiben und nicht erhöht werden. Der Best-Verwaltungsrat hat der Gebührenanhebung am Mittwoch zugestimmt.

Bei der Straßenreinigung soll es nach den Plänen des Best-Vorstandes einen Gebührenanstieg von fast elf Prozent geben, bei den Abfallgebühren macht die geplante Erhöhung danach je nach Abfalltonne zwischen drei und fünf Prozent aus. Die Entsorgungsfirma führt die nötige Gebührenanhebung auf teils massiv steigende Kosten zurück. Insgesamt steigen die Kosten für die Abfallverwertung nach der Analyse, die die Best-Vorstände Uwe Wolter und Carsten Sußmann jetzt dem Best-Verwaltungsrat vorgelegt haben, auf mehr als 18,85 Millionen Euro an.

Best erzielt immer weniger Erlöse bei steigenden Kosten

Musste die städtische Entsorgungsfirma im Jahr 2019 noch insgesamt 11,933 Millionen Euro auf die Gebührenzahler umverteilen, werden es nach den Berechnungen in diesem Jahr voraussichtlich 12,766 Millionen Euro sein. Im nächsten Jahr rechnet die Best dann mit Kosten von 13,178 Millionen Euro. Die Gebührenzahler müssen demnach innerhalb von zwei Jahren fast 1,25 Millionen Euro mehr aufbringen.

Die Best-Vorstände weisen darauf hin, dass die Kosten der Müllentsorgung immer weiter steigen, während für Wertstoffe immer weniger Erlöse zu erzielen seien. Auch für Wertstoffe müsse die Best auf dem Markt mittlerweile Zuzahlungen leisten. Die gegenläufige Spirale aus sinkenden Erlösen und steigenden Kosten führe letztlich dazu, dass die Gebührenzahler damit belastet werden, erklären sie.

Biotonne ist trotz Gebührenanstieg relativ günstig

Für die braune Bio-Tonne müssen die Gebühren nach der Best-Kalkulation daher um 4,9 Prozent erhöht werden. Die Leerung der kleinen 120-Liter-Tonne kostet die Haushalte daher im kommenden Jahr 64,86 Euro. Die Gebühren für die 240-Liter-Tonne steigen auf 97,29 Euro im Jahr an. Trotz des Gebührenanstiegs sei Bottrop immer noch eine der Städte mit einer relativ günstigen Gebühr für die Leerung der Biotonne. Die gelte um so mehr, da die Bio-Tonnen in Bottrop neun Monate lang wöchentlich geleert werden. Ohnehin wird die braue Tonne zu einem großen Teil noch immer durch die Gebühren für die Restmülltonnen mitfinanziert.

Für die grauen Tonnen liegt der Gebührensatz ab 2021 durchgängig um fast drei Prozent höher. Die von den meisten Haushalten verwendete 120-Liter-Tonne wird danach im kommenden Jahr 284,89 Euro kosten. Die Gebühren für die Leerung der 240-Liter-Tonne klettern auf 569,79 Euro jährlich und für das kleine 60-Liter-Gefäß auf 142,45 Euro. Zwar hält der Trend an, dass immer mehr Bottroper Haushalte auf die kleine Restmülltonne umsteigen, dennoch stehen in der Stadt von den größeren Tonnen tausende mehr vor den Haustüren der Bürger.

Straßenreinigung wird auch teurer

>>> Die Gebühren für die Straßenreinigungsollen im kommenden Jahr deutlich erhöht werden. In der Reinigungsklasse S 3, in die die allermeisten Grundstücke fallen, liegen sie nach den Best-Plänen künftig bei 3,42 Euro pro Frontmeter, in der Reinigungsklasse S 4 bei 6,83 Euro je Meter im Jahr. Die Gebühren für den Winterdienst will die Best dagegen für das nächste Jahr nicht erhöhen.