Bottrop. Mit der steigenden Zahl der Corona-Infizierten steigt bei manchen auch die Angst vor zweitem Lockdown. Das sagt der Supermarktbetreiber dazu.
Toilettenpapier ist schon wieder heiß begehrt und wird in den ersten Supermarkten schon wieder zur knappen Ware. Weil die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen, steigt bei manchen anscheinend auch die Angst vor einem zweiten Lockdown. Ein Anzeichen für diese Sorge: in manchem Supermarkt ist das Regal mit dem Toilettenpapier schon wieder auffällig leer.
Das zeigt auch ein Abstecher zum Südringcenter. Der Vorrat bei Aldi, dm und Edeka ist schon arg geplündert. Wer unbedingt noch Toilettenpapier braucht, sollte möglicherweise bei Marke und Art flexibel sein. Dazu kommen - zumindest bei Aldi und Edeka – wieder die entsprechenden Hinweise an den Regalen, sich auf eine Packung pro Haushalt zu beschränken.
Erste Reglementierungen tauchen wieder auf
Die großen Paletten Toilettenpapier bei Kaufland am Berliner Platz sind bei einem Besuch am Dienstagmittag teils auch schon leer. Doch niemand, der drauf angewiesen ist, muss den Laden ohne Toilettenpapier verlassen. Gegenüber der Paletten liegt noch genügend des – vielleicht etwas teureren – Papiers eines Markenherstellers.
Renner im Lockdown im Frühling waren ja auch Nudeln. Da ist die Auswahl immer noch groß. Spaghetti, Rigatoni, Fussili und Co. scheint es noch ausreichend zu geben und Hinweise, sich doch bitte zurück zu halten, finden sich dort (noch) nicht.
All das deckt sich mit der Einschätzung von Wolfram Triebe. Die Familie betreibt fünf Rewe-Märkte in Bottrop und der Region. Aber auch Triebe hat bereits gemerkt, dass die Nachfrage nach Toilettenpapier wieder deutlich angestiegen ist. Dabei gebe es genügend Papier, Bestellungen würden auch geliefert, wobei der Großhandel auch auf die Verteilung achte.
Sorge um Toilettenpapier scheint ein deutsches Phänomen zu sein
Doch auch Triebe hat inzwischen reagiert, bei ihm sollen die Kunden maximal drei Pakete mitnehmen. Er appelliert an die Fairness seiner Kunden, auch anderen genug übrig zu lassen. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass sich die Kunden möglicherweise auch einmal auf andere Marken einlassen müssten, wenn ein Hersteller nicht mehr verfügbar ist.
Die Situation erinnert Wolfram Triebe an das Frühjahr. Je nachdem wie sich die Pandemie entwickelt, rechnet er damit, dass in einem nächsten Schritt der Run auf Nudeln und Fertiggerichte einsetzt. „So war es zumindest Anfang des Jahres.“
Kunden kommen seltener, kaufen aber größere Mengen
Allerdings: Nicht jeder, der etwas mehr kauft, der hamstert auch sogleich. Denn was Triebe seit dem ersten Corona-Ausbruch beobachtet hat: Die Leute kommen seltener zum Einkauf, nehmen dafür aber wenn sie einmal im Laden sind, mehr mit. Wer also früher täglich im Supermarkt war, der kommt inzwischen vielleicht nur noch einmal pro Woche. Treibe: „Die jeweilige Bonsumme steigt, dafür sinkt die Zahl der Einkäufe.“
Was dem Geschäftsmann noch aufgefallen ist: Die Sorge, ohne Toilettenpapier dazustehen, scheint sehr deutsch zu sein. Aus Gesprächen mit Kollegen von großen Handelsketten aus Österreich weiß er, dass es dort nie Probleme gab, Toilettenpapier zu kaufen.
Das sagen die Discounter
Bei Aldi-Süd sieht man Hamsterkäufe keinerlei Veranlassung. Eine Sprecherin erklärt, man „auf eine steigende Nachfrage vorbereitet.“ Einschränkungen seien nicht zu erwarten.
Der Discounter beobachte Nachfrageschwankungen sehr genau, um mögliche Lieferengpässe vermeiden zu können.
Auch bei Lidl sieht man sich da gut vorbereitet. Man könne schnell reagieren, um Filialen zu versorgen, so heißt es weiter.