Bottrop. Eine Dependance der Pflegeschule Recklinghausen hat den Betrieb am Knappschaftskrankenhaus aufgenommen. Was das für den Pflege-Nachwuchs bedeutet
Der Umbau der Villa Pfingsten auf dem Gelände des Knappschaftskrankenhauses Bottrop zur modernen Pflegeschule ist zwar noch nicht abgeschlossen. Doch die ersten Pflegeschüler, die künftig neben der Praxis auch die Theorie direkt vor Ort vermittelt bekommen, konnten am Donnerstag mit ihrem Kurs am KKH beginnen. „Ihr Start ist ein historischer“, begrüßte Pflegedirektorin Christa Hermes den Nachwuchs.
Knapp 20 Jahre lang gab es keine schulische Pflegeausbildung in Bottrop
Denn die schulische Ausbildung der KKH-Pflegeschüler findet bereits seit 2002 eigentlich nicht mehr in direkter Nachbarschaft des Bottroper Krankenhauses statt, sondern in der Pflegeschule der Knappschaft Kliniken in Recklinghausen. Für die beiden Pflegekurse, die traditionell jeweils zum 1. April und zum 1. September am KKH starten, wird das auch so bleiben. Der Oktober-Kurs mit seinen 28 Plätzen in der neu geschaffenen Bottroper Dependance der Recklinghäuser Pflegeschule ist zusätzlich dazu gekommen.
„Wir können ab diesem Jahr unsere Ausbildungszahlen deutlich steigern“, freute sich denn auch die Pflegedirektorin. Und zwar die Anfängerzahl pro Jahr gut verdoppeln. Das soll der Sicherung des eigenen Fachkräfte-Nachwuchses dienen.
Ein Tablet gehört zur Ausrüstung für jeden Bottroper Pflegeschüler
Neben der Pflegedirektorin begrüßten unter anderem auch KKH-Geschäftsführer Dr. André Schumann und Oberbürgermeister Bernd Tischler die neuen Pflegeschüler. Letzterer dankte dem Knappschaftskrankenhaus-Team dafür, dass es „die Ausbildung wieder nach Bottrop zurückgeholt“ habe. Standortleiterin Sabrina Kleine Büning bemerkte zudem: „Wir sind hier high class ausgestattet.“ Und zwar, wie Christa Hermes ergänzte, passend zum hochtechnisierten Krankenhaus nebenan mit Smartboards in den Klassen und Tablets für jeden Schüler. „Die werden der Bücherersatz sein.“
Ausgebildet wird der Nachwuchs in drei Jahren zu generalistisch geschulten Pflegefachleuten, die später in der Gesundheits-, der Kinderkranken- oder der Altenpflege arbeiten können. Die Idee, mit einer Pflegeschule vor Ort die Ausbildung am KKH gerade auch für Schüler aus der näheren Umgebung attraktiver zu machen, für die der Weg zum Theorie-Unterricht in Recklinghausen mit öffentlichen Verkehrsmitteln beschwerlich ist, sei aufgegangen, erklärte Christa Hermes.
„Die neuen Pflegeschüler sind jetzt zwischen 16 und über 40 Jahre alt. Ein großer Teil kommt aus Bottrop. Da konnten wir viel gewinnen. Als klar war, dass es die Pflegeschule hier vor Ort gibt, gab es noch einmal eine richtige Flut an tollen Bewerbungen.“
Umbau der Villa Pfingsten bis zum Winter
Die Baumaßnahmen für den Umbau der Villa Pfingsten zur Pflegeschule werden voraussichtlich im Winter abgeschlossen sein. Bis dahin findet der Unterricht in eigens dafür hergerichteten Klassenräumen im Facharztzentrum statt. Und zwar nicht nur für die Anfänger am Bottroper KKH. Auch der Knappschaft-Standort Bergmannsheil und Kinderklinik Buer bekommt eine eigene Dependance der Pflegeschule Recklinghausen. Bis diese im nächsten Jahr eröffnet, wird auch der Oktoberkurs der Gelsenkirchener Schüler im hiesigen Facharztzentrum unterrichtet.
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Einst ein Wohnhaus
Die Villa Pfingsten ist nach dem ehemaligen Krankenhausverwaltungsdirektor Pfingsten benannt, der dort wohnte. Seit 2004 wird das Gebäude vom Krankenhaus genutzt. Zuletzt waren dort Bereitschaftszimmer für Ärzte, die Technikabteilung und Ausbildungsräume der pflegerischen Praxisanleiter untergebracht.
Weitere Infos zur pflegerischen Ausbildung am Knappschaftskrankenhaus gibt es unter www.zukunft-pflege-bottrop.de