Kirchhellen. Auf der Buslinie SB 16 kehrt ein Stück Normalität zurück. Die umgerüsteten Busse öffnen wieder ihre Vordertüren, die Fahrer verkaufen Tickets.
Auf der Schnellbuslinie 16 zwischen Kirchhellen, Bottrop und Essen öffnen die Busse wieder die Vordertüren. Nachdem der Busbetreiber Vestische bereits seit dem 13. August nachgerüstete Busse auf dieser Strecke einsetzt, meldet nun auch der Partner Vollzug. Die Bahn-Tochter Busverkehr Rheinland hat ihre Busflotte ebenfalls umgerüstet. Und: Eine neue Beschichtung in den Bussen soll Coronaviren den Garaus machen.
Seit dem 14. März waren in den Bottroper Bussen die Vordertüren gesperrt, um die Fahrer vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Danach hatte die Vestische damit begonnnen, ihre 233 eigenen Busse sowie rund 130 Busse ihrer Auftragsunternehmen mit Schutzscheiben für den Fahrer auszurüsten. Seit dem 13. Juli sind die umgerüsteten Busse in Bottrop auf der Linie 263 (Karnap - Bottrop - Sterkrade) im Einsatz.
Schon mehr als 100 umgerüstete Busse unterwegs
Mitte August hatte die Vestische schon 100 umgerüstet Busse im Einsatz. Sechs bis acht Mitarbeiter schafften im Schnitt den Umbau von 10 bis 15 Fahrzeuge pro Woche. „Diese Zahl können die Kunden allerdings nicht einfach auf dem Kalender hochrechnen“, sagt Vestische-Sprecher Jan Große-Geldermann: „Wir sind auch abhängig von den Kapazitäten unserer Lieferanten.“
Im Dorf sind umgerüstete Busse neben der Linie SB 16 zunehmend im Einsatz auf der Linie 297 (Kirchhellen - Dorsten) und vereinzelt auf der Linie SB 36. Bis Jahresende will die Vestische den Einbau von Trennscheiben auf allen Linien geschafft haben. Bis dahin können Nahverkehrskunden sich orientieren an Piktogrammen auf der Windschutzscheibe und an der Fahrertür: Busse mit einem Smiley mit Schaffnermütze öffnen die Vordertür.
Pilotprojekt in den Bahn-Bussen
In einem Pilotprojekt hat die Bahn als Betreiber der BVR Busverkehr Rheinland alle zehn Busse, die sie durch Bottrop rollen lässt, mit einer antimikrobiellen Beschichtung auf allen Oberflächen ausgestattet, um Viren und Bakterien zu bekämpfen. Die Beschichtung wirkt antibakteriell und antiviral, das heißt, sie wirkt aktiv gegen Hefepilze, Schimmel, Bakterien und Viren wie das Norovirus und das Coronavirus.
Auf alle Flächen, die von Fahrgästen und Mitarbeitenden im Bus berührt werden könnten, wie zum Beispiel Lenkrad, Sitze, Halteschlaufen, Stoppschalter und Haltestangen, wurde der Wirkstoff „TiTANO“ aufgetragen. Der Kölner Hersteller Uvis verspricht: „Mit dem Aufsprühen der Beschichtung wird eine Keimreduktion von bis zu 99,99 Prozent erreicht.“
„Ungewöhnliche Zeiten erfordern neue und innovative Lösungen“, sagt Bernd Strehl, Chef der DB Regio Bus NRW. „Mit der TiTANO-Beschichtung investieren wir in die Sicherheit unserer Fahrgäste sowie unserer Busfahrerinnen und Busfahrer und sorgen dafür, dass sie sich in unseren Bussen wohl fühlen. Auch das Tragen einer Mund-Nase- Bedeckung bleibt weiterhin eine wichtige Maßnahme, damit wir gemeinsam den Virus in den Griff bekommen.“
Die Beschichtung, die vor Viren schützt
„TiTANO“ wird via Elektrospray- Verfahren in der gesamten Innenausstattung der Busse aufgebracht. Der aufgetragene Wirkstoff ist frei von Lösungsmitteln und schützt die behandelten Oberflächen mindestens 12 Monate gegen Verkeimung, verspricht der Hersteller.
So werde eine dauerhafte Oberflächenhygiene und damit mehr Sicherheit für Fahrgäste und Fahrpersonal auch zwischen den Reinigungsintervallen gewährleistet. Der Fahrgast könne das Mittel weder sehen oder riechen noch anders wahrnehmen.