Bottrop. Die Betriebe beklagen zunehmend fehlende Parkplätze bei Kunden und Baustellen. Ihre Kammer verlangt von Bottrop eine „umsichtige Verkehrspolitik“.
Staus, Parkplatzmangel und Fahrverbote belasten das Handwerk. In der Verkehrspolitik fordert die zuständige Handwerkskammer (HWK Münster) deshalb Vorfahrt für Wirtschaft und Gewerbe. Nach der jüngsten Umfrage melden nahezu alle Betriebe, dass sie auch künftig motorisiert sein müssten; sie benötigten Fahrzeugeinbauten und müssten Werkzeuge und Material transportieren.
Vor allem in Groß- und Mittelstädten erwartet das Handwerk eine „umsichtige Verkehrspolitik“, wie HWK-Präsident Hans Hund sagt. „Lebendige Stadtzentren werden geschwächt, wenn Autos nicht mehr einfahren dürfen. Dann gewinnt der Handel auf der grünen Wiese mit großen Parkflächen und der Online-Handel, während die Innenstädte veröden.“
Betriebe in den Innenstädten sind auf gute Erreichbarkeit angewiesen
Nach der Umfrage schätzen zwar 3,5 Prozent, dass sie für einzelne Fahrten auf Leihfahrzeuge und Leasingpools zurückgreifen könnten. Aber lediglich 1,5 Prozent gehen davon aus, dass sie künftig keine eigenen Kraftfahrzeuge für ihr Unternehmen benötigen. Ein Viertel der Befragten hat seinen Betriebssitz im Innenbereich einer Groß- und Mittelstadt. Insbesondere dortige Händler und Dienstleister seien auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen, so Hund.
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Die größten Verkehrsprobleme sind für Handwerksbetriebe fehlende Parkplätze bei Kunden und auf Baustellen (das gaben 46 Prozent der Befragten an), Staus und Verkehrsstockungen (42 Prozent), der steigende Aufwand bei der Anfahrt (22 Prozent), innerstädtische Fahrverbote und Stellplatzmangel am Betriebssitz (jeweils 21 Prozent).
Die Firmen setzen zu 85 Prozent Dieselfahrzeuge ein, zwölf Prozent nutzen Benzinmotoren. Nur drei Prozent haben alternative Antriebe im Fuhrpark. Dieser Anteil soll in den kommenden zwei Jahren steigen: Acht Prozent wollen in jedem Fall Fahrzeuge mit Elektroantrieb oder einen Plug-in-Hybrid kaufen oder leasen. 37 Prozent sind dazu bereit, wenn sich das Angebot, die Kosten und die Lademöglichkeiten verbessern. Jeder Zehnte denkt aber noch weiter und setzt auf Lastenräder. Sechs Prozent wollen ihre Kraftfahrzeuge sogar komplett damit ersetzen.
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