Bottrop. SPD-Vorsitzende Saskia Esken war in Bottrop. Innovation City hält sie für vorbildlich, auch um andere Formen des Wandels zu organisieren.
Die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken war angetan vom Projekt Innovation City – und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen selbstverständlich wegen des besonderen Ansatzes, den Klimaschutz von unten voranzutreiben. Daneben beeindruckte sie aber auch die Herangehensweise. Die Tatsache, dass im Vorfeld die Bürger mitgenommen worden seien und auch jetzt stetig angesprochen werden und sie Angebote erhalten, sagt ihr zu.
In den Augen der SPD-Bundesvorsitzenden ist das ein Beispiel, wie man Wandel organisieren kann – nicht nur den Kampf gegen den Klimawandel. Der digitale Wandel schreite immer weiter voran. Auch der bereite einigen Menschen Angst. Sie mitzunehmen und sie den Wandel auch mit organisieren zu lassen – da könne Innovation City ein Beispiel sein.
Ein Euro Fördergeld lösen in Bottrop ein Invest in Höhe von acht Euro aus
Zuvor hatten OB Bernd Tischler und Innovation City-Geschäftsführer Burkhard Drescher dem Gast aus Berlin das Projekt vorgestellt. Drescher betonte dabei noch einmal den Erfolg bei der Mobilisierung der Bürger. Aus einem Euro Fördergeld ergebe sich ein Invest von acht Euro.
Das sei auch ein Zeichen für den Erfolg der einfachen, unbürokratischen Förderangebote, die Stadt und Innovation City gemeinsam anbieten. Im Gegensatz dazu stünden die hohen Hürden für Fördergelder der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die gleichzeitig auch hohe Standards verlange. Das mache energetische Sanierungen für viele Hauseigentümer unwirtschaftlich.
Photovoltaik bietet aus Sicht von Innovation City viel Potenzial für die Energiewende
Auch das Thema Mieterstrom – aus Sicht Dreschers ein weiteres Problem bei der Energiewende von unten – sprach er an. Vermieter, die ihren Mietern Strom aus einer Photovoltaikanlage verkaufen, würden vom Gesetzgeber behandelt wie Großkraftwerke. Das bremse die Energiewende aus. Gerade Photovoltaik biete noch ein solches Potenzial, hier müsse sich etwas verändern und das gehe nur über den Gesetzgeber in Berlin.
Zweiter Stopp der SPD-Vorsitzenden war dann oben auf der Halde der Tetraeder. Von hier aus präsentierte OB Bernd Tischler seiner Parteifreundin, wie der Strukturwandel die Stadt und die Region bereits verändert habe. „Wichtig sind mir dabei auch die vielleicht eher kleinen Projekte, die fast schon in Vergessenheit geraten sind“, so Tischler. Entsprechend erläuterte er das Arenberg-Gelände, wo nach der Zeche Handwerksbetriebe und ein Gründerzentrum Platz fanden.
Ein Hingucker ist die Gartenstadt Welheim in Bottrop
Oder auch das ehemalige Hüls-Gelände mit Ostermann und der Wohnbebauung am Rand. „Heute vergisst man fast, wie aufwendig die Sanierung der Fläche des alten Chemiewerks war.“ Ebenfalls ein Hingucker von oben – die Gartenstadt Welheim, wenn sie zwischen dem dichten Grün der Bäume von oben teils auch nur zu erahnen ist.
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