Kirchhellen. Konflikte frühzeitig erkennen und abbauen: Das ist das Ziel des Teams vom „Fair Mobil“. Nächste Woche macht es Station am Vestischen.
Am 1. und 2. September macht das „Fair Mobil“ seinen jährlichen Halt am Vestischen Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler der neuen fünften Klassen durchlaufen erlebnispädagogische und gewaltpräventive Stationen. Das Ziel: Konflikte frühzeitig erkennen und abbauen.
Das Programm „Stark im MiteinanderN“, wurde entwickelt von der Westfälischen Provinzial Versicherung, dem Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe, der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster sowie dem Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung. Der Anlass: Bedrohung, Erpressung, Gewalt, Mobbing und soziale Ausgrenzung belasten das Schulleben stark. Das „Fair Mobil“ setzt etwas entgegen und liefert ein vielseitiges Angebot, das sich an Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis sechzehn Jahren wendet.
Positives soziales Verhalten fördern
Das Einsatzfahrzeug enthält verschiedene Parcoursstationen. In Gruppen werden mit Schülerinnen und Schülern Wahrnehmungs- und Diskussionsübungen sowie Erlebnisspiele durchgeführt, die ihnen die Möglichkeit bieten, gemeinsam Aspekte positiven sozialen Verhaltens zu erleben. Sensibilisierung für Gewalt und Konflikte im Schulalltag, Förderung von Kooperation sowie Aggressions- und Spannungsabbau stehen als Ziele dabei im Vordergrund.
Die Schülerinnen und Schüler sollen erleben, dass Schule auch Lernmöglichkeiten und Erfahrungsräume außerhalb des Unterrichts eröffnet. Spielerisch in der Bewältigung gestellter Aufgaben, in kurzen Diskussionen oder im Rahmen erlebnispädagogischer Elemente tauschten sie unterschiedliche Werthaltungen aus, entwickelten alternative Handlungsideen oder erprobten aktiv kooperative Fähigkeiten.
Auswertung nach den Stationen
Das Angebot ist als Anstoß zu sehen. So erfolgt im Anschluss an den Stationenparcours eine Auswertung sowohl im Klassenverband als auch mit den Lehrkräften. Schließlich dient die Aufstellung weiterer Schritte als Hilfestellung und Impuls zur Fortführung.
„Im digitalen Zeitalter schwinden echte Erlebnisräume und Anlässe für Erfahrungen aus erster Hand. Wer auf wirklich erlebte Erfahrungen nicht zurückgreifen kann, der schätzt unter Umständen Situationen und Risiken falsch ein“, betonen die beiden hauptverantwortlichen Träger, das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe und die Westfälische Provinzial Versicherung. Smartphones, Chatrooms und soziale Netzwerke seien aus dem Schüleralltag nicht mehr wegzudenken.
Daher verlagern sich Phänomene, wie Mobbing, auch in digitale Medien und finden unter dem Begriff „Cybermobbing“ zunehmend an Schulen statt. So werden Kinder und Jugendliche selbst in ihrem geschützten Bereich, dem Zuhause, erreicht. Gewalt im Zusammenhang mit der virtuellen Welt wird dann zu einem realen Problem. Daher bietet das Fair Mobil auch in seinem Pool einige Parcoursstationen, die sensibilisieren und Kompetenz in Bezug auf einen sicheren Umgang mit digitalen Medien fördern.
Ein ausgezeichnetes Projekt
Das Präventivprogramm „Stark im MiteinanderN“ zeigt seit 2001 Schülerinnen und Schülern Wege ohne Gewalt, Mobbing und Vandalismus auf. Es wurde mehrfach evaluiert und neuen Entwicklungen angepasst.
Für die erfolgreiche Arbeit erhielten die Programmpartner Auszeichnungen wie den „Deutschen Förderpreis der Kriminalprävention“ sowie den „Enterpreis“ des NRW-Wirtschaftsministeriums für vorbildhaftes gesellschaftliches Engagement, mit der die Provinzial ausgezeichnet wurde.