Andreas Bucksteeg tritt für die FDP bei der OB-Wahl in Bottrop an. Ein Blick auf den Kandidaten, seine Ziele und seine Motivation.
Den Berliner Platz hat Andreas Bucksteeg als Treffpunkt ausgewählt. Der OB-Kandidat der FDP sieht diesen Platz beispielhaft für andere in der Stadt. Hier fehle es an Aufenthaltsqualität und man müsse sich überlegen, wie es gelingt, den Ort in der Stadt so zu gestalten, dass man sich hier gern aufhält. „Das gilt aber etwa auch für den Boyer Markt“ stellt Bucksteeg klar.
Für den Berliner Platz schweben ihm Sitzmöglichkeiten auf dem Platz vor und eine Atmosphäre, bei der sich alle hier wohlfühlten. Dazu gehört für Bucksteeg auch die Frage, wie sich die Situation am Unterstand entwickelt, der dort für die Alkohol- und Drogenszene aufgebaut wurde. Dann käme man möglicherweise zu dem Schluss, einen anderen Standort dafür zu suchen.
FDP sieht Handlungsbedarf in der Bottroper Innenstadt
Der 55-Jährige tritt für die FDP an im Kampf um das Amt des Oberbürgermeisters. Selbstbewusst spricht er für seine Partei: „Wir haben ein Programm für Bottrop, weil wir sagen es gibt hier Dinge, die anders laufen sollten.“ Handlungsbedarf sieht die FDP selbstverständlich in der Innenstadt. Hier sei es Aufgabe des Oberbürgermeisters, Rahmenbedingungen für eine funktionierende Innenstadt zu schaffen.
Bucksteeg sieht einen Oberbürgermeister dabei vor allem in der Rolle eines Moderators, denn: „Ich kann niemanden zwingen, in Bottrop ein Geschäft offen zu halten oder seine Firma anzusiedeln.“ Umso wichtiger sei es, die Interessen von Bürgern, Händlern und Immobilienbesitzern zusammenzuführen.
Aus Sicht der FDP haben es die Bottroper verdient, bei einer Wahl Alternativen zu haben
Bucksteeg ist Bottroper, hier geboren und aufgewachsen. Seine Kandidatur für die FDP sieht er auch als Möglichkeit, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Das, so der Bankkaufmann, haber er so schon in seinem Elternhaus vorgelebt bekommen. „Meine Kandidatur ist da eben ein Versuch, etwas zurück zu geben.“ Und außerdem: „Der Bürger hat es verdient, Alternativen zu haben“, kann er sich eine kleine Spitze gegen die CDU, die auf einen eigenen Kandidaten verzichtet, nicht verkneifen.
Neben der Innenstadt hat Bucksteeg aber auch die Wohnungspolitik im Blick. Gerade für junge Familien, die bezahlbares Eigentum oder Mietwohnungen suchen gebe es keine Angebote in Bottrop. Bucksteeg schlägt deshalb vor, dass die Stadt sich viel stärker einbringen und eigenes Bauland anbieten müsse. „Das könnte man dann ohne Bauträger direkt an die Interessenten verkaufen und dabei auch soziale Kriterien einbauen.“ So könnte das Grundstück für Familien mit Kindern möglicherweise preiswerter sein als für andere Interessenten.
Bauland in Bottrop auch nach sozialen Kriterien vergeben
Dafür müsse aber möglicherweise auch in der Stadt nachverdichtet werden und Innenflächen bebaut werden, sagt Bucksteeg, wohlwissend, dass so eine Forderung unpopulär ist und bei Betroffenen in unmittelbarer Nähe meist Widerspruch provoziert. „Das muss man aber aushalten können“, gibt sich der FDP-Kandidat selbstbewusst. Zumal es einen weiteren Vorteil gebe: Ist das Bauland nicht mehr so knapp, lohne sich auch wieder der Neubau von Mietwohnungen. Aktuell, so Bucksteeg, würden Investoren die Flächen möglichst dicht zubauen und Eigentumswohnungen anbieten. Alles andere rechne sich für sie nicht.
Grundsätzlich stelle sich die Frage, welchen Stellenwert Gewerbe, welchen Stellenwert Wirtschaft innerhalb der Verwaltung habe. Vor dem Hintergrund gehe es auch um die ausgewiesenen Gewerbeflächen am Flugplatz Schwarze Heide. Dort sei keine Entwicklung erkennbar, kritisiert Bucksteeg.
FDP hofft auf Sitze im Bottroper Stadtrat
Der FDP-Kandidat setzt Schwerpunkte bei der Innenstadtentwicklung, der Wirtschaftsförderung und dem Wohnungsbau. Für die Innenstadt kann er sich den Abriss des Parkhauses Schützenstraße vorstellen und schlägt alternativ eine Tiefgarage unterhalb des C&A-Parkplatzes vor. Die so neu geschaffene Fläche an der Schützenstraße könnte begrünt für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Auch Verkehrspolitik zählt für Bucksteeg zur Innenstadtentwicklung. Er will das Fahrrad als Verkehrsmittel stärken, da gebe es Handlungsbedarf, etwa bei der Schaffung guter Abstellplätze für hochwertige Fahrräder in der City.
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Bucksteeg weiß, dass er – insbesondere mit Amtsinhaber Bernd Tischler – starke Konkurrenten hat. Doch ihm gehe es auch darum, für die FDP Flagge zu zeigen im Kommunalwahlkampf. Schließlich wird nicht nur über den OP-Posten abgestimmt sondern auch über die Ratsmandate. Und von denen hat die FDP bisher zwei.