Bottrop. Manche Lehrer unterrichten in Bottrop schon vor den Ferien mit Mund-Nase-Schutz. Verantwortliche sehen sich gut vorbereitet auf den Schulstart.

In den weiterführenden Schulen müssen Schüler mit dem Schulstart am 12. August auch im Unterricht einen Mund-Nase-Schutz tragen. Diese Regelung gilt vorerst bis zum 31. August. Das hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) verkündet. Eine WAZ-Umfrage bei Bottroper Schulleitern zeigt, dass sie diese Entscheidung und die Rückkehr zum Präsenzunterricht begrüßen.

„Wir sind gut beraten, die möglichst größte Sicherheit für Lehrer und Schüler zu gewährleisten“, sagt Ingo Scherbaum, Schulleiter am Josef-Albers-Gymnasium, zu den Maßnahmen. Denn laut Schulministerin müssen auch Lehrer, insofern sie im Klassenraum nicht den Abstand von 1,5 Metern zu den Schülern einhalten können, eine Schutzmaske aufsetzen. Das Kollegium am Gymnasium unterrichtet circa 1300 Schüler. Die Infektionszahlen in den nächsten Tagen und Wochen müssten, auch mit Blick auf die Reiserückkehrer, genau beobachtet werden. „Wir sollten größte Vorsicht walten lassen und hoffen, dass die Zahlen nicht weiter nach oben gehen“, mahnt Scherbaum. Er ist guter Dinge, dass sich am Gymnasium an die neuen Vorgaben gehalten wird. Er habe bisher eine „hohe Akzeptanz bei den Schülern“ im Umgang mit den Schutzmasken festgestellt.

Zum Schulstart in Bottrop gibt es eine Belehrung

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Am Heinrich-Heine-Gymnasium haben bereits vor den großen Ferien einige Lehrer mit Mund-Nase-Schutz unterrichtet, wie Schulleiter Tobias Mattheis berichtet. Als „sehr vorbildhaft“ haben sich die rund 950 Schüler bisher an die Hygieneregeln gehalten. In allen Klassenräumen befinden sich Waschbecken, Seife, Einmalhandtücher und Desinfektionsspender. Dennoch sei für den ersten Schultag noch einmal eine „Infektionsschutzbelehrung“ geplant.

Auch an der Janusz-Korczak-Gesamtschule konnten Lehrer vor den Sommerferien die ersten Erfahrungen beim Unterrichten mit Maske sammeln. Schulleiter René Heuwieser erklärt, dass die Kollegen selbst darüber entscheiden durften. Vor allem waren es Kollegen, die zur Risikogruppe gehörten. Die meisten aus dem Kollegium unterrichten damals jedoch ohne Mund-Nase-Bedeckung. Heuwieser befürwortet die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Aber er befürchtet Probleme, wenn die Lehrer mit Maske unterrichten müssen. „Die Gestik und die Mimik fallen weg“, sagt er. Markus Reuter, Leiter der Willy-Brandt-Gesamtschule, dazu: „Ich glaube, dass das Tragen der Maske für den einen oder anderen Schüler belastend sein wird.“ Seine Anmerkung ist vor allem angesichts der aktuellen Wetterlage und den hohen Temperaturen zu verstehen. Er empfiehlt deshalb den Eltern, ihren Kindern täglich zwei bis drei Masken mitzugeben.

Konzept sieht auch Ausnahmen von der Maskenpflicht vor

Die Maske muss in den Klassenräumen, im Gebäude und auf dem Schulhof getragen werden. Allerdings sieht das Konzept der Schulministerien auch Ausnahmen vor, die die Schulleiter nutzen möchten. Zum Beispiel bei Prüfungen oder Klausuren kann auf das Tragen der Maske verzichtet werden, wenn der entsprechende Raum groß genug ist, sodass 1,5 Meter Abstand möglich sind.

Masken-Regelung an den Grundschulen

An den Grundschulen gilt auf dem Schulgelände und im Gebäude für alle Schüler und Personen eine Maskenpflicht. Erst an ihrem angestammten Sitzplatz dürfen die Schüler den Mund-Nase-Schutz abnehmen. Wenn der Schüler den Platz verlässt, muss die Maske wieder aufgesetzt werden.

Lehrer dürfen im Unterricht die Mund-Nase-Bedeckung abnehmen, wenn der empfohlene Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Die Eltern und die Schüler sind dafür verantwortlich, einen Mund-Nase-Schutz zu beschaffen.

Das Berufskolleg hat die meisten Schüler in Bottrop. Konkret: 2100 in 114 Klassen. Bislang gingen einzelne Klassen zeitversetzt auf den Schulhof, um sich in der Pause nur in bestimmten Bereichen aufzuhalten. Dadurch sollen eine Durchmischung und große Ansammlungen vermieden werden. Nach Aussage von Schulleiter Guido Tewes hat man deshalb bereits vor einiger Zeit den Pausengong abgeschaltet. Tewes bezeichnet die Maßnahme als „individuelle 15-Minuten-Pause“. Das Modell habe bereits vor den Sommerferien gut funktioniert und soll mit dem Start des neuen Schuljahres beibehalten werden.

Von der Entscheidung, dass Schüler nun während des Präsenzunterrichts einen Mund-Nase-Schutz tragen müssen, war Tewes nicht überrascht. „Das war abzusehen“, sagt er. Überall dort, wo der notwendige Abstand nicht eingehalten werden kann, wie in Bussen und Bahnen, gelte schließlich auch die Maskenpflicht.

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