Bottrop. Der Landesbetrieb IT NRW hat eine interaktive Karte vorgelegt mit den Unfallschwerpunkten in Bottrop. Was der Unfallatlas kann und was nicht.

Die Statistiker vom Landesbetrieb Information und Technik (IT) haben ein spannendes Stück Information vorgelegt. Gemeinsam mit ihren Kollegen des Bundes und der anderen Länder haben sie den „Unfallatlas 2019“ ins Netz gestellt. Auf dem können die Bottroper nachschauen, wo es in ihrer Nachbarschaft im Jahr 2019 besonders viele Unfälle gegeben hat. Was der Atlas nicht leisten kann, ist die Antwort auf die Frage, warum an bestimmten Stellen so viele Unfälle passieren.

Der Unfallatlas bietet einen regional tief gegliederten Überblick über die Zahl der Unfälle mit Personenschaden nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen. Nutzer können selbst auswählen, ob alle oder nur Unfälle mit Beteiligung bestimmter Verkehrsmittel angezeigt werden. Die Unfalldaten stehen auch zum Download bereit: Zu jeden Unfall sind in Zusatzinformationen z. B. darüber verfügbar, ob es sich um einen Unfall mit Verkehrstoten, Schwer- oder Leichtverletzten gehandelt hat. Erfasst sind nur Unfälle mit Personenschäden, Unfälle nur mit Blechschäden werden nicht dargestellt.

Bottrop: 2019 gab es 3530 Unfälle mit 395 Verunglückten

Die Unfalldaten stammen aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf den Meldungen der Polizei basiert. Die NRW-weit höchste Unfallzahl gab es im Jahr 2019 mit 6090 Unfällen in Köln; 5050 davon mit Personenschaden. Bezogen auf die Bevölkerung ereigneten sich die meisten Unfälle mit 7,0 Unfällen je 1 000 Einwohner in Borgholzhausen (Kreis Gütersloh). Die niedrigste Unfallhäufigkeit gab es in Schlangen und Leopoldshöhe (beide im Kreis Lippe; jeweils 1,8 Unfälle je 1 000 Einwohner). Zum Vergleich: In Bottrop gab es im vergangenen Jahr 3530 Unfälle, bei denen 395 Menschen verunglückten. Zwei von ihnen starben.

Der Atlas zeigt für alle Straßen in Bottrop die Unfallorte sowie Straßenabschnitte mit Unfallhäufigkeiten. Für diese Abschnitte wird angezeigt, wie viele Unfälle mit Verletzten es dort 2019 gegeben hat und wer an den Unfällen beteiligt war: Autofahrer, Fußgänger, Kradfahren, Radler, Laster. Viele Unfallhäufigkeiten sind bekannt: Jeder weiß wohl aus eigener Erfahrung, dass Unfälle auf Peter- und Prosperstraße zwischen Osterfelder und Paßstraße vergleichsweise häufig sind. Und die hohe Zahl an Unfällen auf der A 31 zwischen Kirchhellen und dem Autobahndreieck Bottrop hat die Unfallkommission erst diesen Monat dazu veranlasst, auf diesem Abschnitt das Tempolimit zu senken.

Grafenwald: Viele Radler an Unfällen beteiligt

Wer in der Suchmaske mit „46244“ die Unfälle in Kirchhellen aufruft, bekommt erst mal keine roten Unfallpunkte zu sehen: Die werden erst ab einem Maßstab von 1:50.000 angezeigt, also müssen Nutzer tiefer in die Karte hineinzoomen; ein Klick auf das Pluszeichen reicht dafür aus. Dann lässt sich erkennen, dass es auf der Bottroper und der Alleestraße zwischen Schneiderstraße und Kletterpoth vergleichsweise viele Motorradunfälle gegeben hat und dass in Grafenwald viele Radler an Unfällen beteiligt waren.

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Von Häufungsstellen und Hauptursachen

Die Unfallkommission von Polizei und Verkehrsbehörden hat auf Bottroper Gebiet sieben Unfallhäufungsstellen im Blick, allein drei davon entlang der Prosperstraße. Die Ecken, an denen am häufigsten kracht, sind meist unübersichtliche Kreuzungen wie Prosperstraße/B224.

Hauptunfallursachen in Bottrop sind Abbiegen und Wenden (43,9 Prozent), Vorfahrt (16,95) und zu hohe Geschwindigkeit (8 Prozent).

Was der Unfallatlas nicht kann: Er zeigt, wo Unfälle passieren, aber nicht warum. Diese Analyse bleibt weiter den Verkehrskommissariaten und den Experten im Polizeipräsidium vorbehalten. Sie untersuchen Unfälle auf Ursachen und vergleichen den aktuellen Stand mit der Entwicklung der letzten Jahre. Daraus ermitteln sie „unfallauffällige Bereiche“ wie aktuell die Kreuzung Prosperstraße/Am Kämpchen und die Kreuzung Scharnhölz-/Germaniastraße.

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Hier der Link zum Unfallatlas.