Bottrop. Während der Bauphase zwängen sich Lkw durch enge Straßen auf dem Eigen. Generell sind Laster für die Anwohner ein Ärgernis. Stadt will helfen.

Der Frust ist groß bei den Anwohnern der Stenkhoffstraße und der angrenzenden Wohnstraßen auf dem Eigen – zumindest bei den rund 40 Bürgern, die am Montagabend einem Aufruf der DKP gefolgt waren. Sie klagen über die Belastung durch den Lkw-Verkehr in der Siedlung. Seit einigen Wochen ist die Stenkhoffstraße nun zwischen Vienken- und Ernst-Moritz-Arndt-Straße gesperrt. Lastwagen, die die Stenkhoffstraße als Verbindung zur Industriestraße nutzen, suchen sich deshalb ihre Schleichwege durch das enge Wohngebiet. Die Folge: In den Häusern wackelten Schränke und Betten, so die Schilderung der Anwohner.

Etwa 40 Anwohner hatten sich auf Einladung der DKP getroffen.
Etwa 40 Anwohner hatten sich auf Einladung der DKP getroffen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Darüber ist der Ärger groß. Die Anwohner wollen, dass die Lastwagen die Stenkhoffstraße umfahren müssen – nicht nur während der Bauphase. Sie wünschen sich ein generelles Durchfahrtsverbot für Lkw, das machen sie sehr deutlich. Zu lange schon werde die Straße als Umgehung genutzt, deshalb sei sie auch so kaputt, so die Meinung der Anwohner. Die ärgern sich auch darüber, dass sie als Anlieger für einen Teil der Sanierungskosten aufkommen müssen – Stichwort Anliegerkosten.

Bottroper Tiefbauamt will mit dem Straßenverkehrsamt eine Lösung suchen

Aber das spielte am Montag nur noch am Rande eine Rolle. Proteste dagegen waren gescheitert, zumal die Stadt hier an die Landesgesetze gebunden ist. In dem Zusammenhang schimpfen sie auch über OB Bernd Tischler, „der meint, in Bottrop regieren zu könne, wie er will“. Dass an dem Abend auch gegen den Bus gewettert wird und auch gleich gefordert wird, diesen auch umzuleiten, geht manch einem dann zu weit beziehungsweise sei als Ziel nicht realistisch, angesichts der Klimadebatten. „Doch warum setzt man nicht außerhalb der Stoßzeiten kleinere Busse ein?“, schlägt Hajo Nörtemann vor. Außerdem sei es wichtig, das Tempo ganzjährig auf 30 zu reduzieren, für alle Autos, fordert Udo Willnow. Für kommenden Montag verabreden sich die Anwohner zu einer Demonstration.

Doch womöglich könnte sich ein Problem schon eher lösen. Denn auf Nachfrage der WAZ sichert Heribert Wilken, Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadt, den Anwohnern zu, sich um eine Verbesserung der Baustellensituation zu bemühen. Gemeinsam mit dem Straßenverkehrsamt werde man prüfen, ob es möglich ist, den Lkw zumindest während der Bauphase die Einfahrt in die Stenkhoffstraße zu verbieten. „Wir wollen ja auch nicht, dass die sich durch die Wohnstraßen zwängen.“ Wilken hofft auf eine kurzfristige Lösung. Was das generelle Verbot für Lastwagen angeht, das ist am Ende Sache des Straßenverkehrsamtes. Hier werde man das Gespräch suchen, so DKP-Ratsherr Michael Gerber.

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