Bottrop. Ein Anrufer löste in Kirchhellen und im Europa-Park Rust falschen Alarm aus. Die Verfahren gegen ihn wegen anderer Delikte wurden oft eingestellt
Wegen Bombendrohungen in zwei Freizeitparks kommt ein 34-jähriger Mann aus Lüdenscheid im September vor Gericht. Auch der Movie-Park in Kirchhellen war Ende Oktober 2018 Opfer einer seiner Attacken. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verdächtigen deshalb die „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ vor. Dem Mann wurden auch zuvor bereits etliche andere Straftaten zur Last gelegt. Die Verfahren wurden allerdings oft eingestellt. Gutachter hielten den Vorbestraften für schuldunfähig.
Die Staatsanwaltschaft klagt den 34-Jährigen nun auch deshalb an, weil er Ende Oktober 2018 im Movie-Park in Kirchhellen einen falschen Bombenalarm ausgelöst haben soll. Denn der Mann soll die Polizei alarmiert haben und ihr am Telefon mitgeteilt haben, das in dem Freizeitpark an der Warner Allee jemand gerufen habe, dass er dort gleich alles in die Luft sprengen werde.
Zweiter Bombenalarm in einer Woche
Der Verdächtige hatte damit den zweiten Bombenalarm innerhalb weniger Tage in Feldhausen ausgelöst. Denn auch in der Woche zuvor war die Polizei wegen einer Bombendrohung zu einem Großeinsatz im Movie-Park ausgerückt. Schon am späten Nachmittag des 26. Oktober 2018 hatte ein Anrufer am Telefon vor einer Bombe in dem Freizeitpark gewarnt. Das war zwar frei erfunden, doch der Movie-Park war zur Sicherheit geschlossen worden. Rund 10.000 Besucher mussten das Gelände verlassen.
Bei dem Anrufer handelte sich laut Polizei um einen 19-Jährigen aus dem Kreis Recklinghausen, der einem Bekannten nach einem Streit den Spaß an dessen Besuch im Movie-Park verderben wollte. Neben einer Strafanzeige wegen der Androhung von Straftaten erwartete den jungen Mann außerdem noch eine Schadensersatzforderung von mehr als 20.000 Euro. Auch bei dem dann zweiten Bombenalarm im Movie-Park innerhalb einer Woche fand die Polizei relativ schnell heraus, um wen es sich bei dem mutmaßlichen Anrufer handelte: den 34-jährigen Verdächtigen aus Lüdenscheid. Der Mann stammt aus Wolverhampton und ist britischer Staatsbürger.
Auch im Europa-Park Alarm ausgelöst
Die Bombendrohung in Kirchhellen war nach den Ermittlungen der Beamten nicht seine einzige. Nur vier Tage zuvor soll der Vorbestrafte bereits im Europa-Park in Rust einen Alarm ausgelöst haben. Danach hat er morgens bei der Polizei angerufen und von einem Besucher mit einer Bombe gesprochen. Jedenfalls habe er einen Mann gesehen, aus dessen Rucksack Drähte herausragten, teilte der Anrufer den Polizeibeamten mit. Er habe sich deshalb aus Angst in einer Toilette eingeschlossen, sagte der Mann. Die Polizei hatte den Europa-Park zwar nicht räumen lassen. Auf den Anruf des 34-Jährigen folgten in dem Freizeitpark in Rust jedoch aufwändige Durchsuchungen und Absperrungen.
Zurzeit ermittelt die Polizei auch wegen wiederholter exhibitionistischer Handlungen gegen den Verdächtigen. Er soll sich vor kleinen Kindern entblößt haben. Wie die Meinzerhagener Zeitung berichtete, waren gegen den Mann aus Lüdenscheid auch zuvor bereits zehn Strafverfahren unter anderem wegen Exhibitionismus eröffnet worden. Sie waren allerdings alle eingestellt worden, weil Gutachter den Täter wegen seiner geringen Intelligenz als schuldunfähig einordnen.
15 Monate auf Bewährung
>>> Verurteilt worden ist der 34-Jährige allerdings bereits auch einmal. Richter am Landgericht Hagen verhängten vor etwa drei Jahren gegen ihn wegen Nötigung, Beleidigung, Bedrohung und versuchter Körperverletzung eine Bewährungsstrafe von 15 Monaten.