Bottrop. Streit um Verlängerung des City-Trails: Emschergenossenschaft erklärt Bürgern die Pläne. Bezirksbürgermeister an der Seite verärgerter Anwohner.

Der City-Trail-Radweg zwischen Gladbeck und Bottrop wird weiter ausgebaut. Zwischen der Hans-Sachs-Straße neben der Feuerwache und der Gladbecker Straße errichten die Stadt Bottrop und die Emschergenossenschaft einen etwa 600 Meter langen neuen Rad- und Fußweg über das Betriebsgelände am unterirdisch verlaufenden Kirchschemmsbach. Am Samstag öffnete die Emschergenossenschaft ihre Tore am Verlauf der künftigen Trasse.

Man wolle das „Kleinod“ öffnen, erklärte Sebastian Ortmann von der Genossenschaft und einen attraktiven Weg für Jung und Alt schaffen. „Wir wollen aber nicht einfach nur bauen, sondern auch informieren“ verkündete Ortmann. Am „Tag der offenen Tore“ konnten sich interessierte Bürger vor der Baumaßnahme umschauen und auch Kritik loswerden. Die meisten der rund 50 Besucher am Informationsstand waren betroffene Anwohner. Einige sind mit der geplanten Maßnahme nicht besonders glücklich und diskutierten auf- und angeregt ihre Probleme mit Oberbürgermeister Bernd Tischler, Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff und den Vertretern der Genossenschaft.

Anwohner fordern Einhaltung von Versprechungen

Werner Rogge gab zu bedenken, dass die Bauarbeiten dort im Gebiet kein Ende nähmen und weitere Baumaßnahmen an St. Elisabeth und der Feuerwache bevor stünden. Auch ginge der geplante Radweg an manchen Engstellen sehr nah an den Gärten vorbei. Barbara und Manfred Schröder befürchten zusätzlich ein Müllproblem. Einige Anwohner beklagten, sie hätten sich auf die Aussagen nach der Verlegung des Baches unter die Erde verlassen. Ihnen sei zugesichert worden, dass dort kein öffentlicher Weg geschaffen würde. Als sie gebaut hätten, habe es geheißen: „Hier kommt nichts hin“, berichtet Susanne van Aken. Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff versteht die Probleme und teilt die Sorgen der Anwohner: „Meine vorgebrachten Bedenken bezüglich der Anwohner wurden von der politischen Mehrheit leider verworfen.“

Laut geäußerte Zweifel an der planungsmäßigen Zulässigkeit räumte OB Tischler aus und will den betroffenen Bürgern die entsprechenden Rechtsgrundlagen zukommen lassen. Auch das Müllproblem will Tischler angehen und ausreichend Abfallbehälter aufstellen lassen, die Entsorgung wird die Stadt übernehmen. Zusätzliche Sichtschutzpflanzungen zur Wahrung der Privatsphäre sollen installiert werden. Andere Anwohner sahen die Angelegenheit gelassener: „Man baut hier einen Radweg, keine Autobahn“ und „Wir wohnen ja hier immer noch im Grünen“, hieß es.

Hobby-Imker bekommt Bienengarten

Der Bau des Rad- und Fußweges ist in drei Abschnitte eingeteilt: Von der Hans-Sachs-Straße bis Am Vogelpoth, weiter zur Richard-Wagner-Straße und zur Gladbecker Straße. Der 3 Meter breite Weg wird asphaltiert und zwischen Richard-Wagner-Straße und Gladbecker Straße mit einem Rastplatz mit Sitzbank ausgestattet, an dem auch Räder, Kinderwagen oder Rollatoren sicher abgestellt werden können. Ortmann ist sicher, „dass wir einen tollen Radweg errichten, besonders auch als sicherer und kurzer Zugang zum Kindergarten St. Elisabeth.

Parallel zum Radweg wird an der Hans-Sachs-Straße ein Bienengarten entstehen, der von dem Hobby-Imker betreut wird, der dort schon Bienenstöcke hat.

Anregungen der Bürger

>>> Die Fertigstellung ist für 2021 vorgesehen. Die Kosten werden zu 80 Prozent von Bund und Land übernommen, den Rest finanziert die Emschergenossenschaft.

Das Quartiersmanagement sammelt weiterhin Anregungen aus der Bürgerschaft. Für Rückfragen steht Quartiersmanager Marcel Badura unter Telefon: 02041/705027 zur Verfügung oder unter: quartiersmanagement@bottrop.de