Kirchhellen. „Talk am Tor“ mit alten und neuen Vorsitzenden: VfB holt Feiern zum 100-Jährigen 2021 nach. Und: Kirchhellen braucht zweiten Kunstrasenplatz.
„Nächstes Jahr lassen wir die Sau richtig raus“, verspricht Christoph Wrobel. Der Pressesprecher des VfB Kirchhellen bezieht sein Versprechen auf das verschobene Jubiläumsjahr des Vereins. Die Krise machte dem geplanten Marathon an Feiern und sportlichen Highlights einen Strich durch die Rechnung. Aber verschoben ist halt nicht aufgehoben, das Jubeljahr findet nun 2021 unter dem Motto „100 Jahre + 1“ statt.
Motto: „100 Jahre + 1“
„Den Titel hätten wir uns schützen lassen sollen, den haben jetzt andere Vereine auch“ scherzt Vorsitzender Georg Garz. Man sei nach mehr als zwei Jahren Vorbereitungszeit „geknickt, aber wir geben deshalb nicht auf.“ Um das eigentliche Jubiläum am 25. Mai nicht stillschweigend vergehen zu lassen, veranstaltete der Verein eine Woche vorher eine Gesprächsrunde mit allen lebenden ehemaligen Vorsitzenden. Zum „Talk am Tor“ stehen in und um das Fußballtor gruppiert Klaus Glowig (1990-96), Bernd Brauckmann (1996-99), Dr. Wilm Franzen (1999-2003), Lambert Bergemann (2003-11), Werner Breit (2011-16) und der amtierende Vorsitzende Georg Garz Rede und Antwort. In lockerer Runde berichten die ehemals Verantwortlichen am Tor, also auf der Sportanlage Loewenfeldstraße, über ihr Ehrenamt.
Seit Jahrzehnten sind sie dem Verein treu, als Spieler, Jugendtrainer, Stadionsprecher oder Vorstandsmitglied. „Von der Pike auf gemacht“ beschreibt Glowig seinen Werdegang im Club. „Manche sind schon ewig dabei“, ergänzt Breil. Die schönsten sportlichen und emotionalen Momente kommen nicht zu kurz bei den Erinnerungen an die Höhen und Tiefen ihrer Amtszeiten: Große Erfolge, die diversen Aufstiege des „kleinen Ortsvereins“ bis zur Oberliga, entscheidende Tore in letzter Minute, rauschende Aufstiegsfeiern.
Aber auch die finsteren Stunden werden nicht verschwiegen: Die Abmeldung der Mannschaft aus der Oberliga im Jahr 2000 und der Neuanfang in der Kreisliga. „Das war die schlimmste Zeit meines Lebens, ich hatte schlaflose Nächte“, so der damalige Vorsitzende Wilm Franzen. Es sei nur noch ums Geld gegangen, man habe die Sache nicht mehr stemmen können. „Wir waren nur Laien mit viel Herzblut“, erinnert sich Franzen.
Kirchhellen braucht zukunftsfähige Sportanlagen
Der Weg zur Konsolidierung und gleichzeitigen Weiterentwicklung des Vereins sei schwierig gewesen, aber inzwischen gelungen. Sportlich sei man dort, wo man sein wolle: „Über den Kreis hinaus, aber nicht zu weit.“, sagt Wrobel. Der VfB sei einer der wenigen Vereine, die ausschließlich auf Eigengewächse setzten und keine Gelder zahlten.
Ein Highlight der letzten Jahre war die Erstellung des Kunstrasenplatzes an der Loewenfeldstraße, zu der man mehr als 150.000 Euro Eigenkapital und -arbeit beigesteuert habe. Nahziel seien zwar die Jubiläumsfeiern 2021, aber man habe auch die „Vision 2024“, blickt Garz in die Zukunft. Man brauche in Kirchhellen zukunftsfähige Sportanlagen mit Halle und zweiten Kunstrasenplatz. Dazu benötige man alle verfügbaren Kräfte. „Das Ehrenamt ist ein starkes Stück Verein“, lobt der Vorsitzende. Auch die ehemaligen Vorsitzenden bringen sich dazu weiter ein. Wer sein Amt abgebe, sei schließlich trotzdem immer noch dabei, heißt es und Werner Breit schließt treffend ab:“ Der Verein ist mein Ding.“
Der Ball soll im Juni wieder rollen
Am 25. Mai, geht der Verein mit einem neuen Podcast online. Unter dem Titel „VfB 1920“ beginnt der Po“tt“cast passend um 19.20 Uhr. Erster Gast wird der Ehrenvorsitzende Lambert Bergemann sein. Der Ball wird voraussichtlich erst im Juni wieder rollen. Die Vorbereitungen für saubere und sichere Trainingsarbeit laufen. Mehr unter: www.vfb-kirchhellen.de