Bottrop. Die Kassenärztliche Vereinigung will die Behandlung im Saalbau einstellen. Ärzteverein sucht nun nach einer neuen Lösung. So könnte sie aussehen.
Das Corona-Behandlungszentrum im Bottroper Saalbau wird in absehbarer Zeit geschlossen. Spätestens am 15. Juni zieht sich die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) aus dem zentralen Behandlungs- und Testzentrum zurück. Das habe die KVWL der Stadt mitgeteilt, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken.
Aber auch ein früheres Ende ist denkbar, im Raum steht etwa Ende Mai. Das ist jedoch abhängig von den Verhandlungen zwischen der KVWL und dem Bottroper Ärzteverein. Der sucht nun nach einer neuen Lösung, wie Corona-Verdachtsfälle in Bottrop getestet und entsprechende Patienten behandelt werden können. Man sei da in guten Verhandlungen, so Dr. Christoph Giepen, Sprecher des Ärztevereins.
Einzelne Praxen in Bottrop könnten Corona-Schwerpunktzentren werden
Die Überlegungen sähen derzeit vor, in einzelnen Hausarztpraxen in Bottrop Schwerpunkte für Corona-Patienten zu bilden. „Derzeit beraten wir gemeinsam, welche Praxen sich das entsprechend vorstellen könnten“, so Giepen.
Das Behandlungszentrum im Saalbau war Anfang April eingerichtet worden – gemeinsam von KVWL und Ärzteverein. Die niedergelassenen Ärzte in Bottrop übernahmen die Schichten in dem Zentrum, das hauptsächlich als Anlaufstelle für Patienten diente, die sonst in den Hausarztpraxen aufgelaufen wären. Anders als in anderen Städten, so Pläsken, seien im Bottroper Zentrum auch keine vorbeugenden Tests für Mitarbeiter in Seniorenheimen oder Krankenhäusern – so genanntes Corona-Screenig – vorgesehen gewesen, wie es etwa in Bochum oder anderen Städten der Fall war.
Bottroper Ärztevertreter halten das Vorgehen für vertretbar
Angesichts sinkender Fallzahlen schließt die KVWL nun immer mehr dieser Zentren, kurzfristig etwa in Bochum oder Dortmund. Giepen hält es für vertretbar. Das Aufkommen am Saalbau unterscheide sich von Tag zu Tag. Mal sei es nur eine einstellige Zahl von Patienten, es gebe aber auch Tage, da kämen bis zu 30. Doch der Sprecher des Ärztevereins geht davon aus, dass die Arztpraxen damit zurecht kämen.
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Denkbar sei die Behandlung während einer Infektionssprechstunde, etwa bevor die Praxen schließen und keine anderen Patienten mehr da sind. Zumal sich auch die Situation rund um die Schutzausrüstung entspannt habe, so Giepen. Entsprechendes Material sei wieder verfügbar.