Bottrop. Anwohner in Ebel klagen über Lärm und Belästigungen am Lichtenhorst. Sie stört die laute Musik aus Autos und so manche unerwünschte Sex-Show.

Bürger in Ebel ärgern sich über Belastungen durch den provisorischen Buswendeplatz vor den Fußballplätzen am Lichtenhorst. Sie beschweren sich über den Staub, den die schweren Linienbusse aufwirbeln, wenn diese ihre Runde über den Platz drehen. Die Ebeler Bürger beklagen sich aber auch über Lärm und Belästigungen, die nebenan auf dem Ascheplatz vor den Fußballplätzen des VfR Ebel zunehmen. Denn auch laute Musik aus Autolautsprechern und unerwünschte Peepshows vor ihren Haustüren empören die Anwohner.

Sie fordern, dass die Stadt etwas dagegen unternimmt. "Es staubt hier wie hulle", schimpft Ursula Kircher, die in einer Wohnung direkt gegenüber wohnt. "Alle 20 Minuten wendet hier ein Linienbus und zieht jedesmal eine dichte Staubwolke hinter sich her", berichtet auch Ralf Götze. "Dieser Spaß soll jetzt angeblich eineinhalb Jahre so weiter gehen. Das geht so aber nicht", sagt der Anwohner während eines Treffens mit einer Reihe von Nachbarn.

Schwere Linienbusse wirbeln Staub auf

Sie alle fordern Abhilfe. Ihre Beschwerden bei der Stadtverwaltung hätten bisher aber nicht gefruchtet, bedauern sie. Einige Bürger sind daher kurz davor, Rechtsanwälte zu beauftragen. Sie können nicht nachvollziehen, warum die Busse direkt vor ihren Wohnungen wenden müssen. Wenige hundert Meter weiter liege abseits der Wohnhäuser ein weitaus größeres Gelände. Darauf hätten die Busse früher doch auch gedreht. "Das hat auch gestaubt, war aber wenigstens weiter weg und deshalb nicht ganz so schlimm wie jetzt", erklärt Ursula Kircher.

Jetzt ist der provisorische Buswendeplatz mit Baken von dem Ascheplatz vor den Ebel-Sportplätzen abgetrennt. Die schweren Fahrzeuge haben längst tiefe Schlaglöcher in das Gelände gefahren. Auf der Erde liegt nur noch wenig Schotter. Mit jeder neuen Runde eines Linienbusses wirbelt neuer Staub auf. Die Bürger sind zwar verärgert, ihre Beschwerden tragen sie in der spontanen Nachbarschaftsrunde aber alle sachlich vor.

Auf den Balkons mag kaum mehr jemand sitzen

"Auf dem Balkon kann hier kaum noch einer sitzen. Wir können da ja nicht einmal mehr Getränke offen stehen lassen", bedauert Ralf Götze. Fenster zu öffnen, sei wegen des ständigen Staubs nur manchmal möglich. "Das zieht ja auch sowieso in die Wohnungen hinein", ärgert sich der Anwohner. "Putzen ist unser liebstes Hobby geworden", wird Ursula Kircher schließlich doch ein wenig sarkastisch.

Vor dem Ascheparkplatz an den Sportplätzen sind außerdem Altglascontainer und eine Altkleiderbox aufgestellt. Oft häufen sich Glas und Unrat vor den Behältern, weil viele ihre Abfälle einfach neben die Container werfen, beklagen die Bürger und fragen sich auch da, warum die Recyclingcontainer am Lichtenhorst nicht dorthin gestellt werden, wo keine Häuser stehen. Wer die Container nutze, komme oft ja ohnehin mit dem Auto dorthin.

Polizei und Ordnungskräfte kommen zu spät

Seit der Platz vor den Sportplätzen nicht mehr mit Pollern abgeriegelt sei, sei er auch zum Treffpunkt geworden. Junge Leute kämen mit ihren Autos und feierten schon tagsüber bis in den späten Abend hinein. Laute Musik dröhne dann aus den Pkw-Lautsprechern. Die Behörden um Hilfe zu bitten, habe wenig Sinn, bedauern die Nachbarn. "Bis das Ordnungsamt oder die Polizei da sind, sind die meistens natürlich längst weg", meint Ralf Götze. Manche Paare suchten sich auf dem Gelände außerdem eine Ecke fürs Liebesspiel im Auto.

Die Bürger fragen sich, warum die Zufahrt zu dem Platz nicht einfach wie früher mit einem Poller verschlossen werde. Die Vorkehrungen seien doch noch vorhanden. Und wenn der staubige Buswendeplatz geteert würde, wäre ihnen wenigstens etwas geholfen.