Bottrop. Wie muss der knappe Raum zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern aufgeteilt werden? Dabei sollen möglichst viele Bottroper mitreden.
Die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) der Bottroper CDU fordert einen Masterplan für Verkehr. "Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die gerechte Neuaufteilung des Verkehrsraumes“, machte KPV-Chef Michael Pricking deutlich. Dieser neue Masterplan soll daher alle Verkehre - ob Auto, Fußgänger, Rad, ÖPNV oder LKW - in den Blick nehmen und auch die Fragen rund ums Parken betrachten.
„Diese Fragen hängen alle miteinander zusammen. Wenn wir uns zum Beispiel über neue Radwege unterhalten, gehören die Fragen des Parkens direkt dazu", meint auch CDU-Ratsherr Christian Geise. "Ganz oft läuft ein Radweg neben einem Parkstreifen her“, machte der CDU-Verkehrsexperte deutlich. Ein Großteil des Bottroper Verkehrsnetzes sei schließlich das Ergebnis der Planungen aus den 1950er und 1960er Jahren. "Damals spielte der Radverkehr eine untergeordnete Rolle", hält Geise fest.
Neuaufteilung des Verkehrsraumes soll Thema werden
Die KPV möchte mit dem neuen Masterplan in eine stadtweite Verkehrsplanung für Bottrop einsteigen. „Wir wissen, dass das keine leichte Aufgabe ist. Hier müssen ganz unterschiedliche Interessen zusammengeführt und Kompromisse gefunden werden. Aus Befragungen und auch vielen persönlichen Rückmeldungen wissen wir, dass das Verkehrsthema auch in unserer Heimatstadt zu lange vernachlässigt wurde", meint Michael Pricking. Daher müsse die Neuaufteilung des Verkehrsraumes eines der zentralen Themen für die Ratsperiode von 2020 bis 2025 werden.
Der Rat haben der wachsenden Bedeutung des Radverkehrs mit einem Beschluss zur Einrichtung eines Fahrradstraßennetzes bereits Rechnung getragen, erkennen die beiden CDU-Vertreter an. „Beim Radfahren geht es nicht nur um die Radtour ins Grüne am Wochenende. Es geht um den Alltagsradverkehr", erklärte Christian Geise. Viele Leute fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit, auch Lieferverkehre werden schon mit dem Rad abgewickelt. Darauf müssten die Verkehrsplaner reagieren. "Das geht nur ganzheitlich. Es geht nicht darum, die Interessen des Einen gegen die Interessen des Anderen auszuspielen", betont der Ratsherr.
CDU-Sprechern ist breite Bürgerbeteilung wichtig
Dabei ist ihre eine breite Bürgerbeteiligung besonders wichtig. Denkbar seien Versammlungen und Workshops, sobald diese wegen der Corona-Krise wieder möglich seien. Auch über Expertenhearings und digitale Diskussionsforen denken die CDU-Vertreter nach. "Das ist von ganz zentraler Bedeutung für die Planung wie die Akzeptanz“, betont Christian Geise.