Bottrop. Der Corona-Krisenstab und alle Seniorenheimleiter einigten sich auf strenge Auflagen. Die Awo stellt Zelte für die Treffen von Angehörigen auf.

Wegen des speziell zum Muttertag zu erwartenden Besucherandrangs auf die Pflegestätten, aber auch danach wollen die Leiter der Bottroper Seniorenheime die Besuchstermine auf jeden Fall vorher mit den Familien abstimmen. Sie werden sich dazu deshalb zeitnah schriftlich oder telefonisch mit den Angehörigen ihrer Bewohner in Verbindung setzen. Das teilte jetzt der Bottroper Corona-Krisenstab mit.

Spontane Besuche zum Muttertag sind demnach nicht möglich. So betont der Krisenstab ausdrücklich: Wenn Familien so einen Besuch bereits am kommenden Sonntag, 10. Mai, planen, müssen sie dazu unbedingt vorher mit dem jeweiligen Seniorenheim Kontakt aufnehmen. Dies gilt sowohl für die Seniorenheime als auch für die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in der Stadt. Solche Treffen seien wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus außerdem nur unter Einhaltung strenger Infektionsschutzvorkehrungen möglich.

Besuchszeiten und Besucheranzahl werden eingeschränkt

Wie die WAZ berichtete, hat die NRW-Landesregierung das Besuchsverbot in Pflegeheimen ab Sonntag aufgehoben. Wegen der kurzen Umsetzungszeit haben sich Vertreter der Stadtverwaltung und aller stationären Pflegeeinrichtungen in Bottrop am Donnerstag in einer Telefonkonferenz auf die notwendigen Maßnahmen verständigt. Dabei haben sie vereinbart, die zu erwartenden Besucherströme durch eine Terminplanung zu steuern. Die Entscheidungen dazu seien einvernehmlich getroffen worden, betonen Vertreter der Stadtverwaltung ausdrücklich.

Ziel der Terminabsprachen sei es einerseits, möglichst vielen Angehörigen die Möglichkeit eines Besuchs einzuräumen. Andererseits müsse wegen der Infektionsgefahr aber nicht nur die Besuchszeit, sondern auch die Anzahl der Besucher pro Bewohner beschränkt werden. Dafür bitten die Verantwortlichen die Angehörigen sowie die Heim-Bewohnerinnen und Heimbewohner um Verständnis. So teilt zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt mit, dass jeden Bewohner ihrer Seniorenstätten täglich bis zu zwei Angehörige besuchen dürfen. Die Besuchsdauer beträgt aber jeweils höchstens nur 30 Minuten. Alle Besucher müssen sich dazu vorher in den Awo-Heimen anmelden. Sie werden namentlich registriert.

Corona-Krisenstab ruft Angehörige zur Mithilfe auf

Nach mehr als sieben Wochen der Kontakteinschränkungen, von denen vor allem auch die Bewohner der Pflegeheime betroffen waren, sei der Wunsch der Familien, ihre Angehörigen wieder zu sehen, nur allzu verständlich, dennoch müsse der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor Infektionen an erster Stelle stehen, rufen Krisenstab wie Heimleiter die Familien zur Unterstützung auf. Die Pflegeheime seien auf die Mithilfe der Angehörigen angewiesen, damit deren Besuche sicher und reibungslos funktionieren können.

Um vor Infektionen zu schützen, lässt die Awo deshalb auch keine Besucher in die Räume ihrer Seniorenzentren hinein. Vielmehr werden für die Besuche auf den Außengeländen Pagoden-Zelte aufgebaut, in denen es auch Desinfektionsmittel gebe. Die Besucher müssen eine eigene Schutzmaske tragen, heißt es. Die Angehörigen der Heimbewohner dürfen aber auf keinen Fall zu Besuch kommen, wenn sie grippeähnliche Symptome oder das Coronavirus haben.